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Inhalt des Kapitels VERKEHR:

a) Allgemeines zum Verkehrswesen

b) Die Kfz-Kennzeichen des Saarlandes

c) Was bedeutete das "OE"?

d) PKW: französische Fabrikate

    Sonderseite: Renault 4 CV (Crèmeschn.)

e) PKW: deutsche u. ausländische Marken

f ) Motorräder und Motorroller

g) Fahrzeuge mit "SAAR"-Kennzeichen

h) Nutzfahrzeuge:  LKW 1, LKW 2,  Kombis,  Sonderfahrzeuge, Omnibusse, Straßenbahn,  Eisenbahn, Feuerwehr, Flugzeuge, Saarschiffe

 

 

 

Sonderfahrzeuge

    

 

 Inhalt dieser Seite:  1) Landwirtschaft   2) Müllabfuhr und Stadtreinigung   3) Bagger und Kranwagen   4) Bestattungsfahrzeuge

      



1) Traktoren und Landmaschinen                                  

 

 


 

Das Saarland war zu keiner Zeit in der Lage, sich selbst ausreichend mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen zu versorgen. Während es heute (2018) bei uns nur noch etwa 1250 landwirtschaftliche Betriebe gibt, hatten wir gegen Ende der Saarstaatzeit noch über 25 000 davon.

 

Diese benötigten natürlich u.a. eine große Anzahl von Zugmaschinen. Wir stellen hier einige Typen von Traktoren vor, die damals bei uns verwendet wurden.

Bild wird geladen: Fendt Dieselross

a) Fendt Dieselross

 

Der Traktor-Liebhaber Nils Heinen hat diesen Fendt Dieselross F24 LA im Jahr 2002 irgendwo in Nalbach im Freien gefunden. Das Foto zeigt den Traktor im Juli 1957 mit seinem damaligen Besitzer, der seine Landwirtschaft in Diefflen betrieb, wo sehr wahrscheinlich auch das Foto aufgenommen wurde. Ausgeliefert wurde der Traktor durch die Firma Nikolaus Otto in Beckingen. Der damalige Kaufpreis betrug genau 1.371.700 Frs. Der Luftfilter dieses Traktors weist darauf hin, dass es sich dabei um eine Exportversion für Europa handelte. (Angaben von Nils Heinen)

 

Die Firma Xaver Fendt & Co. begann in den frühen 30er Jahren in der bayerischen Kreisstadt Marktoberdorf mit ihrer Traktorproduktion. Damals konnten es sich allmählich auch kleine und mittlere bäuerliche Betriebe leisten, die Pferde durch Maschinen zu ersetzen. Die Fahrzeuge hatten einen Zweizylinder-Motor, einen stehenden Kühler und ein Vier-Gang-Getriebe.

 

b) Lanz und Hanomag- Traktoren - hier beim Webenheimer Bauernfest 1957

 

Die Firma Fr. Brandenburger K.G. aus Brebach zeigte u.a. Traktoren der Fa. Heinrich Lanz AG, Mannheim. Der Bulldog-Diesel D 1616 mit 16 PS wurde ab 1956 gebaut (Foto rechts). Er war der erste Volldiesel-Schlepper von Lanz und verfügte über einen 2,2-Liter-Motor mit einer Verdichtung von 12:1 und einer Vorglühanlage, die die bisher notwendige Benzin-Anlassvor- richtung entbehrlich machte. Die Fa. Lanz wurde 1960 in "John-Deere-Lanz AG" umbenannt und produziert seit 1967 als "John Deere Werke Mann- heim".

 

Lanz Bulldog-Diesel D 1616

 

Bild links: Auch die Firma Maschinen-Neumann aus Saarlouis stellte beim Webenheimer Bauernfest 1957 verschiedene Produkte vor, z.B. eine Westfalia-Melkmaschine (sie ist rechts unten zu sehen). - Bild rechts: Es wurden auch Hanomag-Traktoren ausgestellt. Auf dem Foto ist ein 19-PS-Hanomag R 19 abgebildet. Dieser Typ wurde von 1953 bis 1957 gebaut.  Diese vier Fotos: Karosseriewerke Schreiner, Saarbrücken.  

 

c) Drei weitere Lanz -Traktoren

 

 

 

 

Oben: Landwirt Helmut Feld aus Walpershofen mit seinem Traktor bei der Heuernte. Er hat diesen LANZ D 2416 im April 1959 zum Preis von 1.550.300 Frs. von der Firma Heinrich Lanz in Mannheim gekauft. Er hat einen Einzylinder-Zweitaktdieselmotor mit 2.617 cm³ Hubraum und leistet 24 PS bei 1050 U/min.

Foto: Oliver Feld, Freunde alter Traktoren und Landmaschinen Walpershofen

 

Bild oben rechts: der Lanz-Bulldog des Landwirts Josef Oesch vom Grünbacher Hof in der Gemeinde Webenheim bei Blieskastel. Er hatte ihn 1937 gekauft. Kurz vor dem Ende des Krieges, im Herbst 1944, wurde er vom Militär beschlagnahmt. Im darauffolgenden April machte sich Oesch auf die Suche nach seinem Traktor. In Bruchhof (Stadtteil von Homburg) erhielt

er einen Tipp von einem Bewohner des Ortes, der ihn dort mit den Rädern nach oben liegend entdeckt hatte. Für seinen Hinweis erhielt der Mann fünf Zentner Weizen von Josef Oesch. 1954 verkaufte er den Traktor für etwa 700.000 Frs (heute umgerechnet etwa 3.000 €). - Oeschs Sohn Hans sitzt am Steuer des Bulldogs. Auf dem Anhänger stehen einige Personen, wahrscheinlich weitere Mitglieder der Familie. Foto: Hans Oesch

 

Rechts: Wilhelm Schäfer mit seinem Lanz Ackerluft- Bulldog 7506D 1957 in Remmesweiler. Foto: Walter Gisch

 

 

 

d) FAHR - Generator - Schlepper HG 25 (hier mit Anhänger in Bischmisheim)

 

Dieses Foto wurde etwa 1950 am Raiffeisenhaus in der Kreuzstraße aufgenommen, dort, wo heute die Volksbank-Zweigstelle ist.

 

Die Landmaschinenfabrik FAHR baute seit Ende der 30er Jahre in Gottmadingen (Kreis Konstanz) auch Schlepper. Der hier gezeigte Typ HG 25 war während des Krieges ab 1942 gebaut worden. Er hatte einen Deutz- oder Güldner-Holzgasmotor und einen Einheitsgenerator E 60.

 

Das Foto ist dem Buch der Geschichts- werkstatt "Bischmisheim in historischen Bildern" von 2005, Seite 60, entnommen.

 

e) Eicher-Diesel-Traktoren  

 

Auf einer Ausstellung (wahrscheinlich Saar-Messe) zeigte die Fa. Landmaschinen Felix Strässer, Lebach, Eicher-Traktoren.

 

Oben: Auf dem Ausstellungsgelände war auch das berühmte Eicher-Rad aufgebaut, welches die Firma zu Werbezwecken gebaut hatte. Es war erstmals 1951 auf der DLG-Ausstellung in Köln zu sehen.

 

Ein 15 PS starker Traktor drehte langsam im Innern des Kreises seine Runden. Durch einen technischen Trick hatte man dafür gesorgt, dass er - auch kopfstehend - nicht herunter fiel. Auf unserem Bild oben steht er unten in Ruhestellung (auf youtube gibt es auch Filme davon zu sehen.)

(Anzeige rechts: Sammlung Torsten Gatzke)

 

 

         f) Ein MAN Ackerdiesel AS 330 f A  in Aktion am Landeskrankenhaus Homburg im Jahr 1952

 

Die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG (MAN) baute schon in den 20er Jahren Tragpflüge und Gespannschlepper. 1938 brachte die MAN den Ackerschlepper AS 250 auf den Markt und 1947 den AS 325 mit 25 PS und zuschaltbarem Allradantrieb für die Vorderachse. Ihm folgte wenige Jahre später der AS 330 (siehe Fotos!), der einen vergrößerten Hubraum hatte.

 

Die Karosseriewerke Schreiner in Saarbrücken hatten im Saarland die Generalvertretung für MAN-Fahrzeuge inne. Den ersten MAN-Traktor bestellte dort 1952 die Saar-Regierung für die Technische Abteilung des Homburger Landeskrankenhauses. Es war ein AS 330 fA, den wir auf diesen sechs Fotos im Gelände des Landeskrankenhauses bei der Verteilung von Heizmaterial (Kohlen, Koks, Briketts) beobachten können.

Sechs Fotos: Karosseriefabrik Schreiner, Saarbrücken, 1953.

Die Firma Schreiner lieferte (neben zahlreichen LKW, Bussen und anderen Nutzfahrzeugen) von September 1952 bis März 1958 insgesamt 44 MAN-Ackerdiesel aus:

 

Auslieferung am

MAN-Typ

geliefert an:

Polizeiliches Kennzeichen

26.09.1952

AS 330 fA

Regierung des Saarlandes für Landeskrankenhaus Homburg

4185 - OE1 (siehe Fotos oben!)

28.12.1952

AS 330 fH

C.A.A.M., Metz, Fort Moselle

 

28.09.1953

AS 325 EH

Johann Schmitt, Landwirt, Weiskirchen, Hauptstraße 10

 

11.06.1954

AS 40 A

Missionshaus St. Wendel

 

05.03.1955

542 A

Alois Müller, Landwirt, St. Nikolaus, Schachtstraße 2

1308 - OE 14

17.10.1955

C 32 EH

Alois Ellendinger, Hellendorf

 

außerdem 1955 und 1956 drei B 18 A sowie je ein B 45 A und C 40; 1957/58 zehn B 18 A, zwei C 40, drei A 25 A, ein 4 S 1 und ein 4 R 1b.

Quelle: Dies ist ein Auszug aus der "Nationale der neu gelieferten MAN-Wagen nach Kriegsbeendigung" (Original-Auftragsbuch der Karosseriewerke Schreiner, Saarbrücken).

 

 

         g) Latil-Traktoren beim Holztransport im Warndtwald und beim Treideln von Schiffen

 

 

 

Der Latil-Schlepper gehörte Richard Desgranges, Ludweiler. Der Traktor wird hier als Zugmaschine für einen Anhänger mit einem schweren Baumstamm benutzt.

 

Es ist ein LATIL "Tracteur Forestier" (Forstschlepper). Diese wurden für den Einsatz im Wald beim Holzrücken gebaut. Sie verfügten über eine (im Bild gut sichtbare) Abstützung mit Spießen, die nach hinten bis in den Erdboden abgesenkt werden konnte. Sie verhinderte das Rutschen des Traktors nach rückwärts beim Betrieb der Seilwinde. Er hat auch Zapfwellenanschlüsse, mit denen man landwirtschaftliche Maschinen antreiben konnte.

 

Die Latil-Traktoren hatten als Besonderheit Allradantrieb und Allradlenkung.

(Foto: Heimatkundlicher Verein Warndt e.V., Ludweiler. - Technische Infos von Karl Presser)

 

Traktoren treidelten Saar-Schiffe

 

Traktoren werden hauptsächlich in der Landwirtschaft eingesetzt. Aber das Foto links dokumentiert noch eine andere wichtige Verwendung des Traktors. Bevor alle Lastschiffe und Kähne motorisiert waren, wurden sie auf den Flüssen und Kanälen vom Ufer aus an langen Seilen gezogen (oder getreidelt). Anfangs mussten Menschen oder Pferde diese schwere Arbeit übernehmen, später verwendete man Traktoren dafür. Sie fuhren auf den Treidelpfaden, die parallel zu den Flüssen angelegt waren.

 

Auch in den 40er und 50er Jahren wurden Lastkähne auf der Saar noch getreidelt, wie das Foto zeigt. Als Traktoren wurden dafür häufig (so wie auf diesem Bild) die robusten LATIL-Schlepper verwendet. Ausführliche Infos über das Treideln finden Sie auf der Seite Saar-Treidelschiffahrt.

 

Foto: © Walter Barbian (http:///www.saarlandarchiv-walter-barbian.eu)

    Literatur: - Wolfgang H. Gebhardt. Deutsche Traktoren seit 1907. 1. Auflage. Motorbuchverlag, spezial. Gerlingen, 2006

                    - Geschichtswerkstatt Bischmisheim. Bischmisheim in historischen Bildern. 2005, 98 Seiten. Texte: Werner Karg

 


 

 2) Fahrzeuge der Müllabfuhr und der Stadtreinigung    

 


 

a) Saarbrücken

 

Während bis in die frühe Nachkriegszeit bei der Straßenreinigung und Müllbeseitigung noch Pferdefuhrwerke eingesetzt wurden, schritt in den fünfziger Jahren die Modernisierung des Fahrzeugparks schnell voran. Der Saarbrücker Fuhrpark befand sich am Landwehrplatz.
 

Der Fahrzeugpark 1952 vor dem Stadttheater Saarbrücken. Nach Jahren des Rückschritts und Stillstandes beginnt die Modernisierung mit Riesenschritten: Die ersten Müllfahrzeuge mit Aufbau der Firma Keller&Knappich (Kuka) auf Daimler-Benz-Fahrgestellen sind beschafft.

 

Ein Waschwagen der Saarbrücker Straßenreinigung im Einsatz bei

der Säuberung des Theatervorplatzes, auf dem damals noch der Wochenmarkt stattfand. (Mitteilung v. Wolfgang Linnenberger u. Roland Münch)

Der erste sogenannte Müllräumwagen der Stadt, etwa im Oktober 1951. Das Fahrzeug muss ein Halbketten-Sonder-Kraftfahrzeug aus Beständen der Wehrmacht gewesen sein.

 

Wagenpflege im Fuhrpark am Landwehrplatz 1956

Neuer LKW, Fabrikat UNIC im Fuhrpark Landwehrplatz, 1955

 

Kehrmaschine Schörling auf Daimler-Benz-Fahrgestell 1960. Im Hin-tergrund eine der letzten damaligen Straßenbahnen in Saarbrücken

Teil des Fahrzeugparks des städtischen Fuhr- und

Reinigungsamtes Saarbrücken, 1967 vor dem Stadttheater


Bild oben links: Auf einigen Fahrzeugen war der folgende Wahlspruch aufgemalt: "In Deiner Hand liegt die Sauberkeit Deiner Stadt."

 

Die Fotos wurden mit freundlicher Genehmigung einer Broschüre des Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetriebes der Landeshauptstadt Saarbrücken – ZKE (früher: Städtisches Fuhr- und Reinigungsamt Saarbrücken) entnommen.

 

 

b) Müllabfuhr der Gemeinde Dudweiler

 

 

 

Diese Bilder stammen aus dem Jahre 1954. Die Gemeinde Dudweiler hatte gerade die so genannte "staubfreie Müllabfuhr" eingeführt.

 

Bevor diese neuen Müllfahrzeuge angeschafft wurden, transportierte man den Müll in offenen LKWs ab.

 

Die Bilder wurden im alten Dudweiler Bauhof aufgenommen. Er befand sich damals hinter der Marktschule, dort wo heute das Stadtmittezentrum mit der DUDO-Galerie ist.

 

Basisfahrzeug dieser Müllautos war der Mercedes-Benz L3500.

 

 

   

Im Dezember 1954 rutschte ein Müllwagen im Bereich der Rehbachstraße in Dudweiler eine Böschung hinab. Mit einem Kranwagen (siehe auch unten, sechstes Bild im Abschnitt 3) konnte er schließlich geborgen werden.

 

Quelle dieser sechs Aufnahmen: Bildarchiv der Bezirksverwaltung Dudweiler

 

 

 


 

3) Bagger und Kranwagen                         

 


 

Menck MB1 - Bagger

 

 

Die ersten vier S/W-Bilder zeigen einen Seilbagger auf Raupen, der der Bauunternehmung Heinrich Lenhard (Saarbrücken) gehörte. Es war ein Menck MB1.

 

Mit seiner Hilfe wird gerade ein Kipper beladen, der auf einem Renault-208-Fahrgestell aufgebaut war. Die Aufnahmen wurden um 1950 beim Bau des Dudweiler-Wasserwerks in Scheidt gemacht.

 

Den Renault-Kipper sehen Sie auch hier auf der Seite LKW1.

 

Die drei Fotos sind aus dem Bildarchiv der Bezirksverwaltung Dudweiler. Dank an Ferdinand Zell für Hinweise zum Bagger

 

 

 

 

Hier belädt der Menck MB 1 einen FORD-LKW, und zwar einen Dreieinhalbtonner F 598 T (wahrscheinlich als Kipper).

 

Dieser Typ wurde von Ford SAF in Poissy zwischen 1945 und 1952 gebaut. Er verfügte über einen V8- Benzinmotor mit 95 PS. In Deutschland wurde er ab 1948 als Ford "Rhein" verkauft. Die Fahrzeuge basierten auf dem Dreitonner V 3000 S (Ford G 398 TS) der Wehrmacht. (Info:Karl Presser)

 

Das Bild wurde wie die Fotos weiter oben auf der Wasserwerk-Baustelle in Scheidt aufgenommen.

 

Foto: Bildarchiv der Bezirksverwaltung Dudweiler.

 

Auf einer anderen Baustelle im Saarland der 50er Jahre belädt ein weiterer Menck-Mc-Seilbagger einen Diamond T 980 (mehr über diese schweren Dreiachser finden Sie hier).

 

Dieser Kipper gehörte wie der Menck-Bagger auf den Bildern weiter oben zu der Saarbrücker Firma Heinrich Lenhard.

 

Das Foto ist aus einer Anzeige der Firma Lenhard in einem Berg- mannskalender, eingesandt von Torsten Gatzke.

 

 

Der Kranwagen im Bild rechts gehörte der Stahlbau-Firma Hans Leffer, Dudweiler.

 

Hier wurde er in der Rehbachstraße in Dudweiler eingesetzt, um bei den Rettungsabeiten an dem abgerutschten Müllauto der Gemeinde Dudweiler mitzuhelfen (weitere Fotos von dem Unfall sehen Sie weiter oben, am Ende von Abschnitt 2b - Müllabfuhr der Gemeinde Dudweiler).

 

 

Foto: Bildarchiv der Bezirksverwaltung Dudweiler

 

 

19. September 1956:

In Wiebelskirchen wird die Chaussee (heute sagt man auch im Saarland meist wieder 'Fahrbahn') in der Ottweiler Straße neu hergerichtet. Ein Bagger belädt gerade einen Berliet GLC mit ausgehobener Erdmasse.

 

 

 

Foto: Archiv Schuler

 

 

Ein anderer Bagger -

 

hier im Einsatz an der Bergehalde der Grube Dudweiler-Hirschbach.

 

Mit seiner Hilfe wird Material auf einen Kipper geladen.

 

Links steht eine Simca Aronde Messagère.

 

 

 

 

Foto: Bildarchiv der Bezirksverwaltung Dudweiler

 

 

Bagger und Kräne wurden auch im Wohnungsbau eingesetzt, wie dieses Beispiel zeigt:

 

Es ist ein O&K L3 - Bagger mit Hochlöffel Weserhütte LR5

 

 

 

Das Foto hat ein unbekannter Fotograf aus St. Ingbert etwa 1952/53 aufgenommen.

 

 

 

Rechts oben hinter dem Renault sieht man einen Betonmischer (im Bild rechts vergrößert dargestellt). Es war wahrscheinlich eine von der Firma Maschinenfabrik Otto Kaiser aus St. Ingbert gebaute Maschine, womöglich noch aus Vorkriegsproduktion.  

 

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4) Bestattungs-Fahrzeuge

 

(Leichenwagen)

 

          (Werkfoto Karosseriewerke Schreiner)

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Die deutschen Bestattungsbetriebe waren vor dem 2. Weltkrieg in einem Verband organisiert, der sich "Fachgruppe Bestattungswesen in der Reichsgruppe Handwerk" nannte. Nach dem Krieg konnte an der Saar ein eigener Verband der Bestattungsunternehmer erst Ende 1947, also nach der Gründung des Saarstaats, ins Leben gerufen werden. So entstand die "Fachgemeinschaft für das Bestattungswesen im Saargebiet". Federführend war dabei Otto Dreher, der Inhaber des Beerdigungsinstitutes "Dreher von Rüden" in Saarbrücken. Die 24 Gründungsmitglieder der neuen Fachgemeinschaft mussten ihren begründeten Antrag auf Genehmigung des Verbandes mit ihrer persönlichen Unterschrift gegenüber der damaligen Behörde glaubhaft machen. Hier ihre Namen und Orte:

 

Saarbrücken: Otto Dreher, Hubert Laubach, Matthias Wolff, Frank Wagner, Karl Wagner. Homburg: Ernst Schanding, Richard Schanding. Höcherberg: Hugo Betz. St. Wendel: Nikolaus Dubreuil. Neunkirchen: L. Anschütz, F. Eisenbeis, R. Kurz, Heinrich Breit. Neunkirchen-Wellesweiler: K. Rohrbach. St. Ingbert: Karl Praß. Sulzbach: Walter Berg. Geislautern: Peter Steffen. Gersweiler: Jakob Fischer. Völklingen: Friedrich Cullmann. Saarlouis: Ludwig Paquet-Wagner. Dillingen: Robert Motz. Besseringen: Johann Jäckels. Merzig: Josef Dillschneider, Hans Haben. - 1956 hatte der Verband bereits 35 Mitglieder.

Einige von ihnen stellen wir hier ausführlich vor:

 

Beerdigungsinstitut

 

Nikolaus Dubreuil, St.Wendel

 

 

Der Leichenwagen von Dubreuil im Bild links wurde "auf der Mott" in St. Wendel fotografiert. Im Hintergrund erkennt man einige Tore der Saar-Post-Bus-Garagen (mehr darüber: s. Seiten Kraftpost und Verkehr Allg.!)

Der oben abgebildete CHEVROLET MASTER mit 6-Zylinder-Motor, Baujahr 1935, war das erste Bestattungsfahrzeug, das von der Firma Dubreuil nach dem Krieg benutzt wurde. Es war vermutlich ein ehemaliges "Beutefahrzeug" der Wehrmacht, welches später mit einem Karosserieaufbau aus Holz zum Leichenwagen umgebaut wurde. Ab etwa 1949 trug er das polizeiliche Kennzeichen 413 - OE 8.

 

 

Wenige Jahre später wurde dieser Bestattungswagen auf Opel Admiral angeschafft (Bild rechts) und mit der Nummer 911 - OE 8 zugelassen. Möglicherweise hat er ebenfalls ein militärisches Zwischenleben gehabt - eventuell als Behelfsambulanzwagen mit selbstgezim-

mertem Aufbau, der dann fachmännisch gegen einen Leichenwagenaufbau ausgetauscht wurde. Auch die Hauptscheinwerfer sind durch runde typfremde Lampen ersetzt worden (aus Mangel an Originalersatzteilen?).

 

Das Foto entstand in der Marienstraße in St. Wendel. Der Bestattungswagen steht hier vor dem Kapellchen des Marienkrankenhauses (rechts im Bild zu sehen). Er wartet wahrscheinlich darauf, einen Sarg mit einem verstorbenen Patienten aus dem Leichenzimmer zu übernehmen, das unmittelbar neben der Kapelle gewesen sein soll. Die Beschriftung auf den Türen des oben abgebildeten Dubreuil-Opels war in einer moderneren Schrift gesetzt als bei dem älteren Wagen. - Hier eine Zeitungswerbung aus den 50er-Jahren:

 

 

 

Später verwendete die Firma Dubreuil eine FORD Vedette als Bestattungswagen (Bild links). Diese fährt hier Ende der 50er-Jahre im Konvoi mit einem Peugeot 203 und einigen Motorrädern durch die St. Wendeler Brühlstraße, am Textilhaus Fritz Hepp & Sohn, Ecke Mommstraße, vorbei. Anlass zu dem Konvoi war eine der jährlichen Fahrzeugsegnungen, die die Pfarrei St. Wendelin damals noch regelmäßig zelebrierte.

 

Die Bäume, die man rechts im Hintergrund sieht, verdecken den Bahndamm der Rhein-Nahe-Bahn, die dort entlang fuhr.

 

Fotos: Bestattungsinstitut Dubreuil, St. Wendel

 

Bei der Zuordnung der Örtlichkeiten in St. Wendel war uns Wolfgang Linnenberger behilflich.

 

 

Beerdigungs-Institut Otto Schneider, Saarbrücken-Burbach

Der Schreinermeister Otto Schneider gründete 1948 eine Bau- und Möbel- schreinerei in Saarbrücken-Malstatt. Dort wurde in angemieteten Räumen bis 1950 gearbeitet. Die Werkstatt wurde dann nach Burbach verlagert und war hier unter der Adresse Auf dem Acker 23 zu finden. Im Jahr 1957 wurde dort ein Bestattungsinstitut mit eigenem Lager und Fuhrpark eröffnet. Aus dieser Zeit stammt der hier abgebildete Anhänger, der für Leichentransporte verwendet wurde. Er war von den Karosseriewerken Schreiner in Saarbrücken gebaut worden; sein polizeiliches Kennzeichen endete auf OE15. Das Unternehmen wird heute in der dritten Generation unter dem Namen "Beerdigungsinstitut Peter Schneider GmbH" in Saarbrücken-Burbach, Bergstraße 19, geführt.

Das Gespann auf dem Foto mit dem Peugeot 203 wurde vor dem Gelände der Karosseriewerke Schreiner in der Straße Am Römerkastell in Saarbrücken aufgenommen. Die Tore vor den beiden Frauen gehörten zur Großmarkthalle. Links ist noch ein Gebäude der Firma Saar-Metall zu erkennen, und hinter den Frauen steht ein MAN-LKW der Firma Schreiner vor deren Lackiererei.  (Werkfoto Karosseriewerke Schreiner)

 

Dieses Fahrzeug wurde vom Beerdigungsinstitut Otto Schneider, Burbach, in den 50/60er-Jahren als Werkstattwagen verwendet.

(Foto: Fa. Peter Schneider, Saarbrücken-Burbach)

 

Es war ein Peugeot D3A oder D4B. (Man könnte auch vermuten, dass es ein Chenard & Walcker gewesen wäre (der den Peugeots sehr ähnlich war), aber dies ist zu verneinen, denn zwei unserer Kfz-Fachleute haben entdeckt, dass das Fahrzeug auf diesem Foto hinten links einen Tankstutzen hat, der bei den Chenard & Walcker-Modellen an dieser Stelle nicht vorhanden war.)

 

Hinweis: Einige dieser Peugeot-Kleintransporter wurden im Nachkriegs-Saarland auch von der Saar-Post verwendet. Einer davon (mit seitlicher Schiebetür rechts) ist auf hier auf unserer Saar-Post-Seite abgebildet.

 

Beerdigungs-Institut

 

Hubert Laubach

 

(bis 1949 "Hubert Laubach & Sohn")

 

Saarbrücken, Nauwieser Straße 27

 


 

Das Foto zeigt einen Opel Admiral mit "SAAR"-Kennzeichen am Eschberger Weg in Saarbrücken im Jahr 1938. Er hatte einen etwas anderen Aufbau als der Opel Admiral von Dubreuil in St. Wendel (siehe weiter oben) und gehörte zu dem bereits 1880 gegründeten Beerdigungsinstitut Hubert Laubach, Saarbrücken, Nauwieser Straße 27.

 

(Dahinter sehen wir einen Leiterwagen, mit dessen Hilfe an einer Straßenlampe gearbeitet wird.)

(Foto: SKF-Werksfoto)

 

Die Firma Laubach benutzte auch diesen Renault 1000 kg als Leichenwagen.

 

Hier wurde er bei einem schweren Motorradunfall aufgenommen, der etwa im Jahr 1954 geschah.

 

 

(Foto: LA Saarbrücken, Presse Photo Actuelle)     

 

 

Beerdigungs-Institut

 

Heinrich Rauch,Scheidt

 

Das Bild zeigt eine Ford Vedette, die in den 50er-Jahren mit einem Aufbau der Firma Becker & Kuhn (Saarbrücken, Sophienstraße 108) als Bestattungswagen ausgerüstet worden war.

 

Leider sind auf dem Foto Front- und Heckpartie des Fahrzeugs abgeschnitten. Die Vedette können Sie in ihrer ganzer Größe auf unserer Seite PKW französ. unter 3) Ford France sehen.

 

 

Foto rechts aus: Europäische Wirtschaftschronik Band Saarland von 1958. Vielen Dank an Bernd Regenberg.

 

 

Die Saarbrücker Karosseriefabrik (SKF) hatte diesen Renault Colorale zu einem Bestattungswagen umgebaut.

 

Auftraggeber war ein Beerdigungs-Institut aus Lothringen.

 

Werkbild SKF aus Jahrbuch Lastwagen 2010

 

 

Link zum Bestatterverband Saarland:  http://www.bestatterverband-saarland.de/wir.htm

 



 

Weitere Fahrzeuge finden Sie auf folgenden Seiten:

 

Mehr Lkw und Lieferwagen: Nutzfahrzeuge (Lkw 1) -  Nutzfahrzeuge (Lkw 2)  -  Kombis  -  Gottlieb  -  Post

Traktoren, Müllwagen, Bagger, Kräne, Leichenwagen: hier auf dieser Seite ganz oben

 

Öffentliche Verkehrsmittel:  Straßenbahn - Trolleybus (Obus) - Eisenbahn

Postomnibusse: Saar-Kraftpost.  Andere Omnibusse (Stadt-, Gruben- und private Busse): Omnibusse

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       Diese Seite wurde erstellt am 22.6.2010, zuletzt bearbeitet am 5.1.2020

             

 

 

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