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Die ungeliebte Grenze
zwischen dem Saarland und Deutschland |
Foto: R. Freyer, im Polizeimuseum 2008
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Warum es eine Grenze gab
Nach
dem Krieg wurde das Saarland zunächst von amerikanischen, und im Juli
1945 von französischen Besatzungs- truppen besetzt. Damit gehörte es
für kurze Zeit
zusammen mit den Ländern Rheinland-Pfalz, Baden und Württemberg
-Hohenzollern zu der französischen
Besatzungszone. Aber die Franzosen lösten das Saarland sehr bald aus dieser Zone heraus, weil sie es von Deutschland abtrennen und als teil-autonomes Land wirtschaftlich an Frankreich anschließen wollten
(s. >Geschichtlicher Überblick).
Am 22.12.1946 wurden auf Anordnung des französischen Oberkommandierenden
in Deutschland, General Pierre Koenig, Grenzkontrollen zwischen dem Saarland und dem angrenzenden Rheinland-Pfalz eingerichtet. Von
diesem Tag an war kein freier Waren- und Reiseverkehr von der Saar nach
Deutschland und umgekehrt mehr möglich.
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Die
neue Grenze überwachten zunächst 1200 französische Zöllner. Vom Jahr
1950 an wurden zusätzlich saarländische Grenzpolizeibeamte eingesetzt,
die nun für die Personen- und Passkontrolle zuständig waren. Die
Warenkontrolle verblieb bei ihren französischen Kollegen.
Die Grenze zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz
war insgesamt 209 km lang, und es gab zwanzig Grenzübergänge. Der
Verlauf dieser Grenze wurde in den Jahren 1946 bis 1949 an
verschiedenen Stellen mehrmals geringfügig verändert.
Die Grenze zwischen dem Saarland und Frankreich ist 157 km lang.
Die Grenze zwischen dem Saarland und Luxemburg entstand erst am 1. August 1946 (in dieser Zeit wurden in diesem Gebiet einige Grenzänderungen vorgenommen). Sie verläuft seitdem zwischen Nennig und Perl und misst etwa 10 km. (Einzelheiten zu den verschiedenen Grenzänderungen finden Sie auf unserer Seite Geografie und Landeskunde.)
Das Foto oben zeigt den Grenzübergang
Eichelscheid bei Homburg, einen der bedeutendsten Grenzübergänge nach Rheinland-Pfalz; der nächste Ort nach der Grenze war Vogelbach. (Foto Landesarchiv
Saarbrücken - Bildersammlung)
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Wichtige Grenzübergänge zwischen
dem Saarland und Deutschland bis 1959 (im
Uhrzeigersinn v. N nach S/O):
Weiten - Freudenburg
Saarhölzbach - Taben-Rodt (> Saarburg)
Britten - Zerf und Weiskirchen - Zerf (> Trier)
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Nonnweiler
- Hermeskeil
St. Wendel
- Birkenfeld
Lautenbach
- Breitenbach |
Jägersburg
- Waldmohr
Eichelscheid
- Vogelbach
Einöd
- Zweibrücken |
Grenzsteine. Linkes Bild: Im
Wald zwischen dem saarländi- schen Jägersburg und dem pfälzischen Waldmohr
findet man heute noch vereinzelt solche Grenzsteine. Sie wurden früher entlang
der Grenze aufgestellt. Auf der einen Seite befindet sich ein S für Saarland, auf der anderen ein D für Deutschland. Auf einer Stirnseite steht die Nummer des Steins (hier 184b). (Foto R. Freyer)
Fotos rechts: Ähn- liche Steine im Wald bei Losheim-Britten, ebenfalls auf der ehemaligen
Grenze (Fotos: Stefan Haas) |
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Fast*) keiner mochte sie, diese Grenze, die man passieren
musste, wenn man vom Saarland aus in die Bundesrepublik reisen wollte (so hieß es ja ab 1949 offiziell) oder "ins
Reich",
wie viele Saarländer noch lange sagten (manche älteren Leute benutzten
diesen Ausdruck für Deutschland bis an ihr Lebensende; einige Menschen
verwenden ihn - allerdings meist scherzhaft - noch heute). Damals
überquerten täglich zahlreiche Saarländer zu Fuß, mit dem Fahrrad,
Motorrad, Bus, Auto oder Zug die Grenzübergänge.
Diese wurden überwacht von Angehörigen der saarländischen Grenzpolizei und von französischen Zöllnern (siehe Foto unten)
Letztere waren für die Kontrolle des Zoll- und Warenverkehrs zuständig,
während die saarländischen Grenzpolizisten die Personen- und
Passkontrolle übernahmen. Diese entfiel erst am Tag des politischen
Anschlusses der Saar an die Bundesrepublik
am 1. Januar 1957 (siehe auf unserer Seite Ergebnisse unter d).
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*) Hierzu erzählt Klaus Langner (er wohnte damals in Ernstweiler
bei Zweibrücken): "Wir sind ja fast täglich
mit dieser Grenze konfrontiert gewesen. Da wir nichts
anderes kannten, war sie bei uns Jungen gar nicht so
unbeliebt, im Gegenteil, wir machten uns den Spaß
und haben die Grenze über Schleichwege umgangen,
auch mit dem Fahrrad und später mit dem Moped."
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Saar-Grenzpolizist: Ausweis bitte!
Französischer Zöllner: 'aben Sie was su versollen?
"Am Zoll" musste man
zunächst seinen Ausweis zeigen, und dann kam die unvermeidliche Frage
" Haben Sie etwas zu verzollen?" Die Saarländer
nahmen auf ihren Reisen zu Freunden
und Verwandten gerne kleine Geschenke oder Mitbringsel mit "ins Reich",
vor allem beliebte französische Produkte. Diese waren ja bei uns recht
billig, dort aber - wenn überhaupt - nur zu viel höheren Preisen
erhältlich. (Siehe weiter unten in der
Aufstellung "Was wurde gerne geschmuggelt").
Andererseits fuhren die Saarländer
häufig über die Grenze z.B. nach Trier, Hermeskeil oder Zweibrücken,
um dort Waren aus deutscher Herstellung
zu kaufen und mit ins Saarland zu bringen. Denn "drüben"
waren viele Produkte preiswerter und vor allem
in deutscher Marken-Qualität erhältlich - das Wirtschaftswunder Ludwig Erhards war ja dort schon
in vollem Gange! |
Ein französischer Zollbeamter
und ein saarländischer Grenzpolizist kontrollieren
eine Reisende am Grenzübergang Wattweiler Tal (Nähe Zweibrücken).
(Foto:Landesarchiv
Saarbrücken. Presse-Foto-Actuelle) |
Bei diesem "kleinen Grenzverkehr"
mussten natürlich die Zollbestimmungen beachtet werden.
Wer zollpflichtige Waren über die Grenze bringen
wollte, hatte dies beim Zoll anzumelden und dann
den dafür festgesetzten Zoll zu zahlen. Aus Deutschland
mitgebrachtes Gepäck musste bei der Rückkehr
ins Saarland an der Grenze so gut wie immer geöffnet
werden, und es gab einige äußerst geschickte
Zöllner bzw. Zöllnerinnern, die sehr geübt
und findig sämtliche Koffer durchwühlten und so manche nicht
angemeldete Ware hervorzauberten.
Auf dem Foto rechts warten einige Reisende des privaten Busunternehmens Gebr. Fischer, Wahl- schied*) am Schlagbaum auf die Zollkontrolle. Wie der Grenzverkehr bei den Linienbussen der Kraftpost ablief, können Sie im oberen Teil unserer Seite Kraftpost nachlesen.
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*) Zu Gebr. Fischer: siehe auch unsere Seite Omnibusse 2 unter b). (Foto: Landesarchiv Saarbrücken, B1283C)
Meine
Mutter und meine Tanten, die einander öfter in Neunkirchen bzw. Mainz
und Alzey besuchten, berichteten nach ihrer Ankunft im Saarland oft von
einer älteren Madame, die beim Zoll am Bahnhof Türkismühle arbeitete
und sich wegen ihrer unfreundlichen Pingeligkeit größter Unbeliebtheit
bei allen Reisenden erfreute
(R. Freyer). - Auch in Saarhölzbach soll es eine solche "verhasste" Zöllnerin gegeben haben.
Bernd Bouillon wohnte mit seinen Eltern damals in St. Wendel. Er erzählt:
Die unfreundliche und kratzbürstige französische Zöllnerin vom
Grenzübergang Türkismühle ist noch sehr gut in meiner Erinnerung. Auf
unserer Zugfahrt von St.Wendel nach Alzey, wo meine Großeltern
mütterlicher Seite wohnten,
wurden mein Bruder und ich vorab immer
schon instruiert, denn die Schmuggelei sollte ja nicht auffallen:
Kaffee, Parfum und Zigaretten "ins Reich", und einmal ein großer,
batteriebetriebener Schuco-Flieger mit vier Propellern, welche
nacheinander starteten, ins Saarland (wir waren über Weihnachten bei
Oma und Opa). Dieser war, da ziemlich sperrig, im Abteil am
Fensterplatz hinter einem aufgehängten Wintermantel versteckt. Ich
musste mit dem Rücken daran gelehnt möglichst permanent aus dem Fenster
sehen, bis die
Kontrolle vorbei war. Bei uns hat es immer geklappt, wir fielen nie
auf. Aber das französische "Luder" vom Zoll bleibt in Erinnerung ;-)
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Wer nicht angemeldete zollpflichtige
Waren bei sich trug, hatte sich des Schmuggelns schuldig gemacht. Wer erwischt wurde, musste nicht nur
den üblichen Zoll, sondern zusätzlich noch
einen erhöhten "Strafzoll" zahlen - und das war oft schmerzhaft.
Mancher Schmuggel-Verdächtigte musste sich am Zoll einer Leibesvisitation
unterziehen,
d.h., sich vom Visiteur oder der Visiteuse (französische Bezeichnungen für Zollkontrolleur/in) am ganzen Körper abtasten lassen.
Es
soll auch häufig vorgekommen sein, dass man aufgefordert wurde, sich in
einer abgetrennten Kammer unter Aufsicht einer gleichgeschlechtigen
Zollperson vollständig seiner Kleider zu entledigen.
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Das Foto oben wurde im Sommer 1948 an der Zollstelle Jägersburg aufgenommen. (Mehr zu dem Motorrad finden Sie auf unserer Seite Motorräder. (Foto: Stadt Homburg)
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Der
Zeichner Paul Mylo karikierte schon 1947 in der saarländischen
Zeitschrift "Zeit im Bild" einen überschlauen Schmuggler, der auf recht
ungeschickte Weise versuchte, mit fünf Paar Schuhen aus dem "Reich"
unentdeckt über die Grenze zu traben.
(Zeit im Bild, 1947)
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Links: Ein Original-Aufnäher
für die Uniformen der Grenzpolizei. Unten: Saarländische
und deutsche Fahrzeuge warten vor
der Schranke auf Abfertigung, links ein Renault Juvaquatre.
(Foto: Landesarchiv Saarbrücken,
Presse Photo Actuelle)
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Was wurde gerne geschmuggelt?
Vom Saarland nach Deutschland:
Zum Beispiel Kaffee, französische
Parfums, Spirituosen
(Cognac oder Liköre), Zigaretten.
Von Deutschland ins Saarland:
Alles, was "drüben"
besser oder billiger war. Also zum Beispiel alle möglichen
elektrischen Haushaltgeräte
(z.B. Küchenmaschinen
oder Bügeleisen) und andere elektrische Geräte
(Radios usw.). Aber auch Fahrräder,
Auto-, Motorrad- und Fahrrad-Zubehör oder Ersatzteile. Ferner Arzneien, zum Beispiel Insulin, und Kleider, Wäsche, Nylonstrümpfe, die "guten
Dorndorf-Schuhe", oder auch Kinderkleidung
(Lederhosen waren für Buben damals ein Muss!),
Schokolade und andere
Süßigkeiten
für die Kinder (bei uns gab es kein großes
Angebot davon). Außerdem Lebensmittel wie z. B. "Krafts
Velveta Käseecken" und andere deutsche 'Delikatessen',
die im Saarland nicht erhältlich waren. Fischfutter gab es bei Samen Martin in Zweibrücken,
und in der Drogerie Bleicker erhielt man deutsche Fotoapparate sowie die dafür benötigten
Filme. Bei den Schallplatten eigneten sich die kleinen mit 45 UpM sehr gut zum Schmuggeln, denn sie hatten ja nur 17 cm Durchmesser.
Unsere allerersten Single-Platten waren "Heimweh" von Freddy und "Steig in das
Traumboot der Liebe" von > Caterina Valente. Ich kaufte sie für meine Mutter auf einer Radtour
nach Zweibrücken - natürlich vorsichtshalber nur eine pro Fahrt! (R. Freyer).
(Foto oben: Landesarchiv Saarbrücken,
Presse-Foto-Actuelle)
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Wie haben die Leute geschmuggelt?
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Fast alle versuchten, die Zollbestimmungen zu umgehen, und so wurden die Saarländer fast zu einer Nation von Schmugglern, manche von ihnen zu wahren Schmuggel-Künstlern. Man versteckte die Schmuggelware im Auto oder Motorrad, in der Kleidung, die man am Körper trug, oder im Gepäck. Der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt.
Ein
beliebtes Verfahren zum Schmuggeln funktionierte so: Man ging oder fuhr
z.B. in Rock und Bluse über die Grenze. In einem deutschen Geschäft
kaufte man einen neuen Mantel, entfernte sorgfältig den Preis und alle
Zettel, versuchte ihn durch Knittern oder Beschmutzen wie gebraucht
aussehen zu lassen, zog ihn an und kehrte zur Grenze zurück. Meistens
merkten die Zöllner nichts.
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Beide Fotos: Landesarchiv Saarbrücken, Presse-Foto-Actuelle
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Selbst diese nette Dame in ihrem Kabinenroller wird kontrolliert.
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Über
eine ähnliche Methode berichtet Michael John aus Holz nach Erzählungen
seiner Großeltern. Diese seien manchmal mit ihrem Motorroller in den
ältesten Klamotten nach Trier gefahren, um sich dort neu einzukleiden.
Ihre alte Kleidung hätten sie auf der Rückfahrt irgendwo vor der Grenze
im Wald "entsorgt" und seien so unbehelligt über den Zoll
zurückgekommen.
Das in der Lederhose geschmuggelte
Radio:
Gerd Schulthess, St. Ingbert,
erzählt, dass er eines Tages mit seiner Velosolex
nach Zweibrücken gefahren war, um dort ein Kofferradio
zu kaufen, das er in seiner Lederhose (!) versteckte.
Es war ein Grundig 'Boy', ein 5-Röhren-Batterie-Reise-
empfänger (siehe Foto
oben). Er
hatte dafür |
extra einen Tag abgewartet,
an dem es in Strömen regnete, weil er hoffte, dass
die Zöllner dann nicht aus ihrem Zollhäuschen
herauskamen, um ihn zu kontrollieren. Seine Spekulation
ging auf: Sie schauten durchs Fenster und winkten ihn
einfach durch. |
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Entlang der Grenze gab es in der Nähe
der Grenzübergänge eine große Zahl von
Wechselstuben, in denen man seine Francs gegen die "drüben"
benötigte D-Mark tauschen konnte (und umgekehrt).
Sie waren aber auch ein beliebter Ort, um sich zu treffen
und eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen.
Die Fotos zeigen eine solche Stube mit
Außenbewirtung an der Grenze in der Nähe
von Nohfelden. (Beide
Fotos: Landesarchiv Saarbrücken, Presse-Foto-Actuelle bzw.
Bildersammlung) |
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Foto links: Ein
Zollhäuschen an der saarländisch- deutschen
Grenze, wahrscheinlich in Einöd. (Wer
weiß es genau? Bitte > Kontakt!)
(Foto: Landesarchiv Saarbrücken 007a)
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Wenn man Devisen
aus dem Saarland ausführen wollte (dabei handelte es sich meist um
Deutsche Mark), galten dafür bestimmte Höchstgrenzen. Im Reisepass
musste der Betrag aller Devisen, die man bei sich hatte, eingetragen
sein.
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Die Saarländer haben - besonders
in den letzten Jahren vor der wirtschaftlichen Angliederung
an die Bundesrepublik am 6.7.1959 - in Orten wie Waldmohr
und Zweibrücken
soviel eingekauft,
dass man z.B. von Zweibrücker Geschäftsleuten
nach der Öffnung der Grenzen 1959 hören konnte:
"Die Saarländer haben zu einem guten Teil
dazu |
beigetragen, unsere Stadt wieder
aufzubauen". Vielleicht war dies ein "Ausgleich"
für den Nachteil, den die Zweibrücker
im Jahr 1947 aufgrund des eigenen Wegs des Saarlands erdulden
mussten:
"Die Abtrennung des Saarlandes
1947 und dessen Anschluss an das französische Wirtschafts-
und Zollgebiet schnitt Zweibrücken, wie schon nach
dem ersten Weltkrieg, von seinen natürlichen, nahegelegenen
Rohstoff- und Absatzmärkten ab. Dadurch wurde der
Frachtkosten-Faktor zur Existenzfrage für die Zweibrücker
Wirtschaft. Bei der eisenverarbeitenden Industrie in
der Stadt stiegen die Frachtkosten für Stahl und
Stahlerzeugnisse von 4 DM auf 30 DM je Tonne." *)
Rechts: Am Grenzübergang
Kaplaneihof zwischen Einöd und Zweibrücken
(Foto Heinz Geitner)
*) Zitierter Text und Foto aus: "14. März 1945 - Heute gilt es uns",
herausgegeben von der Stadtverwaltung Zweibrücken,
1995.
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Der Grenzübergangsposten
in Weiskirchen an der Straße nach Trier
Links: Ansicht des Gebäudes
in den 50er Jahren mit der Zollschranke und einem französischen
Zollbeamten. Auf dem Schild steht: "Douanes
Françaises".
(Foto: Josef Hinterholz, Weiskirchen) |
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^ So sieht das Gebäude
heute aus. ^
(Foto: Stefan Haas, 2009) |
Das
Gebäude wurde am 15.Oktober 1954 eingeweiht. Es trug den Namen
"Grenzgendarmerie" und verfügte über zwei geräumige Dienst- wohnungen
im Obergeschoss.
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Foto rechts: An
demselben Grenzübergangsposten, dieses
Mal von dem Gebäude aus gesehen mit Blick
auf die Mauer des Zivilfriedhofs der Gemeinde
(im Hintergrund). Der VW Käfer kommt
aus Saarburg (SAB), dahinter folgt ein Simca
Aronde.
Die
in Weiskirchen stationierten französischen Zöllner waren anfangs (1947)
in Familien des Ortes untergebracht, später in eigens für sie und ihre
Familien errrichteten Wohnhäusern. Man sagt, sie hätten ein
aufgeschlossenes und oft fast freundschaftliches Verhältnis zur
Bevölkerung gehabt.
(Foto: Josef Hinterholz, Weiskirchen) |
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Die ungeliebte Grenze zwischen dem Saarland und Deutschland blieb bestehen bis zum "Tag X".
An
diesem Sonntag, dem 6. Juli 1959 um 0 Uhr, endete der
Wirtschaftsverbund des Saarlandes mit Frankreich, der seit Ende 1947
bestanden hatte. Die Grenze zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz
wurde nach 12½ Jahren wieder geöffnet, und das Saarland war damit
vollständig an die Bundesrepublik angegliedert (der "politische" Beitritt war schon am 1. Januar 1957 erfolgt, siehe Seite Ergebnisse
und Folgen der Volksbefragung).
Gleichzeitg wurde die D-Mark als alleiniges Zahlungsmittel an der Saar eingeführt, und die Grenze zwischen dem Saarland und Frankreich wurde wieder eingerichtet.
Auf unserer Seite Der TAG X finden Sie weitere Informationen und zahlreiche Fotos über diesen denkwürdigen Tag der Saargeschichte.
Foto: Rainer Freyer
Auf unserer Seite "Geschichten von der Grenze und vom Zoll"
finden Sie weitere kleine Erzählungen von Zeitzeugen zu diesem Thema.
Fotonachweis:
Die
nicht mit eigenen Quellenangaben versehenen Fotos dieser Seite wurden
mit freundlicher Genehmigung der Ausstellung zum 50. Jahrestag des
Tages X im Juli 2009 im Burg- und Heimatmuseum in der Gustavsburg zu Jägersburg entnommen.
Verwendete Literatur:
Persönliche Berichte von verschiedenen Zeitzeugen.
Burgard, Paul / Linsmayer, Ludwig: Der Saarstaat. Reihe echolot, Historische Beiträge des Landesarchivs Saarbrücken, Band 2. Saarbrücken 2005.
Von der `Stunde 0´ zum `Tag X´. Das Saarland 1945-1959. Saarbrücken 1990.
Diese Seite wurde begonnen am 07.06.2009, zuletzt bearbeitet am 21.4. 2020
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