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Inhalt des Kapitels VERKEHR:

a) Allgemeines / Autofahren im Saarstaat

b) Die Kfz-Kennzeichen des Saarlandes

c) Was bedeutete das "OE"?

d) PKW: französische Fabrikate

Extraseiten:  Renault 4 CV   Citroën 2CV   Traction Av.

e) PKW: deutsche u. ausländische Marken

f ) Motorräder und Motorroller

g) Fahrzeuge mit "SAAR"-Kennzeichen

h) Nutzfahrzeuge:  LKW 1, LKW 2,  Kombis, Sonderfahrzeuge, Omnibusse, Straßenbahn, Obusse, Eisenbahn, Feuerw., Fliegen, Schiffe

 

 

e) PKW - deutsche und ausländische Fabrikate  (außer französischen)

 

Voitures particulières de fabrication allemande et étrangère qui roulaient en Sarre

 

 

Fabrikate auf dieser Seite (in alphabetischer Reihenfolge):             (französische Fahrzeuge siehe Seite PKW französisch!)

 

I) Deutsch:

 

 

 

II) Ausländisch:

  1) Adler           2) BMW     3) Borgward    4) DKW      5) FORD    6) Gutbrod     7) Horch    8) Lloyd

 

  9) Mercedes   10) Opel     11) Porsche     12) Tempo    13) Volkswagen    14) Wanderer

 

  1) Alfa Romeo   2) Buick   3) Chevrolet   4) Chrysler   5) Cadillac    6) Kaiser Henry   7) Studebaker

 


 

Zahlreiche Fotos dieser Seite sind uns von Saar-Nostalgie-Besuchern zur Verfügung gestellt worden. Bei den technischen Beschreibungen haben u.a. Karl Presser, Carsten Brink und Bernd Regenberg mitgewirkt. Ihnen allen herzlichen Dank!    

 


Wie Sie auf der Seite PKW französisch lesen können, sah man auf den Straßen des Nachkriegs-Saarlandes überwiegend PKW-Marken aus Frankreich. Aber es fuhren natürlich auch zahlreiche Fahrzeuge aus deutscher Herstellung in unserem Land. So mancher Vorkriegs-PKW hatte den zerstörerischen Krieg soweit überstanden, dass er entweder noch fahrtüchtig war oder ohne allzu großen Aufwand wieder in einen gebrauchsfähigen Zustand versetzt werden konnte. Und nach einigen Jahren konnten es sich manche Saarländer sogar schon wieder leisten, ein gebrauchtes oder neues Fahrzeug aus deutscher bzw. ausländischer Produktion zu kaufen. Auf dieser Seite sehen Sie viele Beispiele für solche Autos.

 

 

I) Fahrzeuge deutscher Hersteller

 

1) Adler-Werke AG

 

 

Adler Trumpf Junior

 

 

Die Adler-Werke AG in Frankfurt produzierten bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts Kraftfahrzeuge, aber nur bis zum Ende des 2. Weltkriegs. Eines ihrer wichtigsten Modelle war der Adler Trumpf Junior, von dem zwischen 1934 und 1941 über 100.000 Stück gebaut wurden. Das erfolgreiche Mittelklasse-Auto hatte...

 

 

  ... bereits Frontantrieb. Sein 995-ccm-Motor mit 4 Zylindern und 25 PS und erreichte

  eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 90 km/h.  

   (Foto links: Fam. Falk-Ziebuhr, Saarbrücken. Foto oben: www.rojan.de)

Dieser Adler Trumpf Junior (Bilder unten und rechts) gehörte Heinrich Zell, dem früheren Amtsbürgermeister von Ensdorf. Die Aufnahme unten ist vom 3. August 1951 und zeigt seine vier Töchter. Auf dem Foto rechts sieht man ihn selbst vor seinem Auto stehend. Diese Aufnahme wurde am 12. April 1953 gemacht.

Vielen Dank für die Fotos an Ludwina Gürzenich (eine der vier Töchter) und Dominik Meyer (ihr Enkel).

            

 

Links: Ein Adler Trumpf mit Ambi-Budd Karosserie, Modell 34.

Fotos oben: Sammlung Saar-Nostalgie. Rechts: Familie Ziebuhr, Saarbrücken

 

 

2) BMW

 

 

Wo der erste dieser beiden BMW 326 aufgenommen wurde; ist uns leider nicht bekannt, er war in St. Ingbert angemeldet (OE 4). Der zweite (Bild rechts) trägt ein OE 3-Kennzeichen; auf diesem Bild steht er vor dem "Weingut Friedrich Stent" neben dem "Hotel Storck" in Traben-Trarbach an der Mosel. Das Weingut soll noch heute unter demselben Namen existieren, das Hotel allerdings nicht mehr.

 

Beide Fotos: ARCHIV REDUIT. Die Örtlichkeit im Bild rechts hat Oliver Henkel für uns herausgefunden.

 

Das Modell 326 war 1936 auf der Automobilausstellung in Berlin neu vorgestellt worden. Die viertürige Limousine wurde das erfolgreichste Vorkriegsmodell von BMW. Sie bot bis zu fünf Personen Platz. Mit ihrem 6-Zylinder-Reihen-Motor und etwas über 1970 ccm erreichte sie eine Leistung von 38 kW (50 PS) und eine Höchstgeschwindigkeit von 115 km/h. Ihre Hinterachse war mit einer Drehstabfederung versehen.

 

 

Ein lustiges Bildchen zierte die Titelseite der Zeitschrift AUTO Technik und Sport des Automobil-Clubs Saar (ACS) im Juli 1952. Es dürfte sich ziemlich sicher um einen BMW handeln, aber die Frage nach dem Typ konnte noch nicht geklärt werden. Es könnte ein 326 sein (siehe weiter oben), eventuell auch ein 321. Leider sieht man nicht viel von dem Wagen, auf dessen Motorhaube ein junges Paar turtelt. Wir haben (2010) den Fotografen des Bildes, Joachim Lischke aus Saarbrücken, befragt. Er weiß nur noch, dass es ein BMW war, an den Fahrzeugtyp kann er sich nicht mehr erinnern. Die Aufnahme ist schließlich schon über 60 Jahre alt...  (Foto: Joachim Lischke)

 

 

BMW 327 Cabrio bzw. EMW 327 Cabrio

 

Dieser schicke Tourensportwagen war in St. Ingbert zugelassen, wir wissen aber noch nicht, wo die Aufnahme entstanden ist. Offensichtlich steht das Cabriolet auf einer Fähre, die Insassen waren möglicherweise auf einer Urlaubsreise. Vielleicht erkennt jemand von unseren Lesern die Gegend?

 

Der BMW 327 stellte die Cabrio- bzw. Coupé- Version der 326-Limousine dar (siehe oben). Er wurde von 1937 bis 1941 in der Fahrzeugfabrik Eisenach zusammengebaut. Ein Zwei-Liter- Reihenmotor mit sechs Zylindern und 55 PS ließ ihn maximal 125 km/h schnell fahren. Typisch für das Modell war das verdeckt an der Rück- seite angebrachte Reserverad. Der kleine Kofferraum war nur von innen zu erreichen.

Der Wagen auf unserem Bild war sehr wahrscheinlich ein EMW 327. Er unterschied sich vom BMW 327 u.a. durch die (auf unserem Bild gut sichtbare) Karosserie-Sicke an den Kotflügeln und die einteilige Stoßstange. Von 1949 bis 1955 wurden rund 500 EMW 327 gebaut, zum Teil in Eisenach, überwiegend aber im Karosseriewerk Dresden, vormals Gläser. Die Fahrzeuge wurden fast ausschließlich exportiert, um Devisen zu beschaffen. So kam möglicherweise mindestens eines von ihnen auch ins Saarland (siehe Foto!?).

(Infos aus Wikipedia und von Karl Presser, Quelle Oldtimer Markt, Preise 2013, klassische Autos von 1920 bis 1990, Sonderheft 51, Seite 102. Foto: Archiv Reduit)

 

 

3) Borgward Hansa 1500

 

Der Besitzer dieses Wagens wohnt in Illingen. Im Saarland gab es damals keine Borgward zu kaufen, und ein Borgward-Händler in Strasbourg durfte auch nicht an Saarländer liefern. Deshalb habe ein Straßburger Freund seines Vaters den Wagen erstanden und vier Wochen später an ihn weiterverkauft. Er meint, es habe zu dieser Zeit im Saarland insgesamt nur zwei Borgward gegeben. Einer davon gehörte ihm. Er war sehr stolz darauf, denn ein Borgward war ihm immer etwa so wie ein Cadillac vorgekommen.

 

Aber die Wirklichkeit habe anders ausgesehen: Das beste Teil am ganzen Fahrzeug sei das Radio gewesen, ein Blaupunkt; es funktionierte immer. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Teilen. Borgward habe die Fahrzeuge damals nur "zu etwa 90% fertig" ausgeliefert. Viele Teile seien häufig kaputt gegangen. Borgward sei zwar ein toller Erfinder gewesen, habe aber immer unter Geldmangel gelitten und deshalb an vielem gespart. Es wurden z.B. vor dem Verkauf keine Testfahrten mit den Autos gemacht. Wenn nachher etwas kaputt ging, wurde es kostenlos repariert. Einmal sei er in Spanien mit defektem Fahrzeug liegen geblieben. Nach einem Anruf in Bremen sei schon am nächsten Tag ein Werkstattwagen mit Ersatzteilen zur Reparatur gekommen.

 

Eine Besonderheit des Hansa sei gewesen, dass man die Motorhaube vollständig ausklinken und zur Seite stellen konnte. So konnte man den Motor gut von beiden Seiten aus erreichen.

 

Foto und Infos zu obigem Text: Horst Bremerich, Illingen

 

 

Der Borgward Hansa 1500 wurde von 1949 bis 1952 gebaut. Er war der erste völlig neu entwickelte deutsche Nachkriegs- PKW. Seine Pontonkarosserie orientierte sich stilistisch stark an amerikanischen Vorbildern. Die Ganzstahl-Karosserie war auf einem Zentralrohrrahmen mit Plattform aufgebaut. Geliefert wurden etwa 23000 Fahrzeuge, einschließlich Kombi- und Kastenwagenversion. Mit seinen 52 PS erreichte er eine Höchstgeschwindigkeit von 121 km/h. Das Fahrverhalten war für die damalige Zeit gut. Die Fahrzeuge galten grundsätzlich als robust und zuverlässig, auch wenn manche Erfahrungen (siehe oben!) dies nicht so vermuten lassen.

Text dieses Absatzes: Karl Presser. Quelle: Deutsche Autos seit 1945, Band 2 von Werner Oswald. Erschienen im  Motorbuch-Verlag 1998.

Emblem: aus wikipedia: |Quelle = http://hobbiebrunken.de/borgward/bilder/logo-borgward.jpg. |Urheber = unbekannt. Erstellt von Fornax

 

1952 kaufte der Vater diesen Borgward Hansa 1500 bei einem Schwalbacher Gebrauchtwagenhändler, welcher ihn aus Lothringen eingeführt hatte. 1956 fuhr Friedbert Bearzatto aus Bous mit seiner Familie nach Italien. In Mailand parkten sie den Borgward direkt neben einem belebten Marktplatz. Sofort begannen die Einheimischen zu rätseln, woher denn dieser tolle Wagen mit dem seltsamen Nummernschild kommen könnte. OE 16? Und vor allem das exotische Länderkenn-zeichen, so etwas hatten sie alle noch nie gesehen. Schließlich kam einer von ihnen auf die glorreiche Idee: Das "SA" konnte doch wohl nur "Saudi-Arabien" bedeuten! (Siehe auch unsere Seite Kfz-Kennzeichen unter

Geschichte und Foto: Friedbert Bearzatto, Bous

 

 

4) DKW        

 

Die Abkürzung DKW stand ursprünglich (vor dem Ersten Weltkrieg) für "Dampfkraftwagen". Obwohl der Dampfantrieb für Straßenfahrzeuge bald fallen gelassen wurde, blieb die Abkürzung als Warenzeichen bestehen. Später wurde sie scherzhaft auch als Das Kleine Wunder interpretiert. 1932 fusionierten DKW, die Rasmussen AG (zu der damals auch schon die Oberklasse-Marke Audi gehörte) sowie die Luxus- u. Mittelklassewagen- Hersteller Horch und Wanderer zur Auto-Union. Sitz der neuen Firma war Chemnitz. Trotz dieser Fusion wurden die Kleinwagen aber nach wie vor

unter der Bezeichnung DKW verkauft.

 

 

 

 

Das Foto aus dem Jahr 1952 zeigt einen DKW F 8 Meisterklasse zwischen Wiebelskirchen und Hangard; ein Vorkriegsmodell (vor 1940 gebaut) mit Frontantrieb und Zweizylinder-Zweitaktmotor mit 684 ccm und 20 PS.
(Foto: Rudolf Ruster).

Der DKW F 89 Meisterklasse gehörte Ernst Abel, Rohrbach, der ihn in Strasbourg auf einer Messe für 750.000 frs. gekauft hatte. Es war eine "Handanfertigung", kein Serienmodell.

(Foto: Karl Abel)

 

Links: Eine DKW Cabrio-Limousine (F5 oder F7). Der Stoßfänger mit den Hörnern und das verchromte Signalhorn sind nicht original.  (Foto: Uwe Hartwig, Montabaur)  

 

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Allgemeine Anmerkung zu den DKW auf dieser Seite:

 

Falls Sie sich beim Anblick dieser Bilder über den auffallend hohen Anteil an deutschen DKW-Fahrzeugen mit Zweitaktmotor wundern, hier ist die Erklärung dafür: Diese Fahrzeuge waren vom Reichskriegsministerium ursprünglich als "für den militärischen Einsatz ungeeignet" eingestuft und deshalb vom Kriegseinsatz verschont worden. So konnten viele von ihnen nach dem Krieg schnell wieder fahrbereit gemacht werden, während die meisten Fahrzeuge anderer Marken im Krieg unbrauchbar geworden waren.

 

 

"Aus dem Reich" war dieser DKW (links) zu Besuch an die Saar gekommen. Die Aufnahme entstand 1952.

 

Es war auch ein F 8 Meisterklasse, aber als Cabrio mit offenem Stoff-Verdeck.

 

(Foto: Heiner Lenthe)

Der DKW F 8 im Bild oben rechts gehörte der Familie Schroden, Saarlouis. (Foto: Schroden)

 

Baujahre der DKW-Modelle in diesem Abschnitt:

 

F7: 1937 bis 1938.  F8: 1939 bis 1942.  F89: 1950 bis 1954

 

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Bild rechts: DKW Sonderklasse mit V4 - Motor

 

Das Fahrzeug hatte einen 2-Taktmotor in 90° V-Form mit vier Arbeits- und zwei Ladepumpenzylindern. Das Modell war gefürchtet wegen seines hohen Spritverbrauchs.

 

Dieses hübsche Auto hatte wohl einen kleinen Auffahr-Unfall erlitten... (Foto: Sammlung Ferdi Kleineick)  

 

 

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Ein DKW Typ F 7, Baujahr 1937/38. Der Aufbau ist nicht werkseigen, er deutet von der Formgebung her auf die SKF hin.

 

(Foto: Stadtarchiv Saarlouis. Hinweise zum Fahrzeug: Bernd Regenberg)

 

 

5) FORD

 

a) FORD Eifel

 

Der Ford Eifel wurde von 1935 bis 1940 als Nachfolge- modell des 'Ford Köln' von der deutschen Ford Motor Company AG in Köln gebaut. Er war mit einem Vierzylinder-Seitenventil-Motor mit 1157 ccm, 34 PS (entspricht 25 kW) und einem Dreiganggetriebe ausgestattet. Das Modell im Bild unten trägt noch ein SAAR-Kennzeichen, wurde also vor 1946 aufgenommen.

 

Der Eifel rechts hat eine SA-Nummer (SA-05-6673), die Aufnahme entstand demnach zwischen Dezember 1945 und Juni 1949 (der PKW rechts dahinter ist wahrschein- lich ein Wanderer W 24. (Bildquelle: ARCHIV REDUIT)

 

Unten: Ein Ford Eifel aus der Zeit vor 1946 mit "Saar"-Kennzeichen

 

Oben: ein Eifel mit OE4-Nummer (Bildquelle: Reiner Schwarz, Dudweiler)

 

b) Ford Taunus G73A 'Buckeltaunus'

 

Auf der Postkarte oben auf der Seite PKW französisch (hier rechts ein Ausschnitt davon) steht ein interessantes "halbdeutsches" Auto: ein wunderschöner 'Buckeltaunus'. Er muss damals ganz neu gewesen sein, denn es handelt sich bereits um das überarbeitete Nachkriegsmodell Ford Taunus G73A spezial oder deluxe, das ab 1950 gebaut wurde.

Danke für die Mitteilung von Carsten D. Brink

 Bild oben: Am Haupt-Bf Saarbrücken; Ausschnitt aus einer  kolorierten Postkarte, ca. 1953. Foto rechts aus wikipedia,  gemeinfrei unter der GNU- Lizenz für freie Dokumentation

                                                                                                                                                                      

Mit dieser Kombi-Version des G37A wurde im Saarland die braune Limonade "Coca-Cola" ausgefahren.

 

Es war eine Variante des Buckeltaunus (siehe oben), aber ohne "Buckel", denn an dessen Stelle war der Kasten eingebaut. Der Lieferwagenaufbau stammte wohl von einem bundesdeutschen oder einem saarländischen Aufbauhersteller.

 

Das Fahrzeug hat ein Nummernschild mit OE 4 (Landkreis Saarbrücken). Der Coca-Cola- Alleinvertrieb "Okko-Getränke GmbH" war in Neuscheidt, Am Schneidershof, ganz kurz hinter der Stadtgrenze Saarbrückens.

 

(Foto: Sammlung Saar-Nostalgie)

 

c) FORD 15 M (P1)

 

Das erste Modell der deutschen FORD-Werke nach dem Krieg war der Taunus 12M (P1). Er wurde ab 1952 gebaut und verfügte über einen 1,2-Liter-Motor. 1955 brachte FORD dieses Modell mit einem 1,5-Liter-Motor heraus und nannte es FORD Taunus 15 M. Es wurde bis 1959 hergestellt. Beide Modelle trugen als Kühlerfigur eine Weltkugel. Deshalb nannte man sie auch "Weltkugeltaunus".

 

Der geistliche Herr auf dem Bild war der stolze Besitzer dieses Ford 15 M: Oberstudienrat Paul Seck, der am Gymnasium in St. Wendel unterrichtete und der kath. Religionslehrer zahlreicher Jungen aus dem St. Wendeler Land war.

Ganz rechts sehen wir seine Schwester Gertrud Seck. In der Mitte steht Gretel Beilstein, die Frau des Inhabers der Kohlenhandlung Gebr. Beilstein, St. Wendel. Diese Firma hatte in den 50er Jahren u.a. einen Tatra-Kohlentransporter, den Sie hier sehen können. Sie soll auch mit Autos gehandelt haben. - Das Foto oben wurde sehr wahrscheinlich in Urweiler aufgenommen, wo Paul Seck wohnte. Das Fahrzeug links ist ein Lloyd LP 600 mit einem Kennzeichen aus dem Kreis Remscheid.

Die Personen auf dem Foto wurden kurz nach Erstveröffentlichung dieses Bildes auf Saar-Nostalgie von Wolfgang Linnenberger, der damals in St. Wendel lebte, und einige seiner früheren Mitschüler mittels eines Telefon-Rundrufs identifiziert. - Foto: ARCHIV REDUIT.

 

Hinweis: Zwischen 1948 und 1954 baute Simca in Frankreich den FORD Vedette. Sie finden ihn hier, auf der Seite PKW französisch.

 

 

d) FORD Taunus 17 M (P2)

 

Man nannte ihn auch "Barocktaunus". Er kam 1957 auf den Markt. Hier mit einer saarländischen VWS- Nummer für Probe- und Überführungsfahrten (siehe Seite Kfz-Kennzeichen). Foto: ARCHIV REDUIT

 

 

 

 

 

 

 

 

6) Gutbrod Superior

 

Ab 1949 wurde im Gutbrod-Werk in Plochingen wieder produziert, unter anderem mehrere Varianten des Kleinwagens Superior. Das erste Automobil der Firma war der Typ Gutbrod Superior 500. Er wurde noch vor dem späteren VW als erster "Volkswagen" vermarktet. 1952 war der Gutbrod Superior 700E eines der ersten Serienfahrzeuge der Welt mit Benzindirekteinspritzung. 1954 endete die Autoproduktion und 1957 wurde das Werk Plochingen geschlossen. In Bübingen im Saarland wurden weiterhin Maschinen für Landwirtschaft, Gartenbau und kommunale Aufgaben hergestellt. (Infos aus wikipedia)

 

Bild: 1952 in den Alpen  (Foto: Karl Abel)

 

7) Horch

 

 

Eine 1935er Horch 851 Pullmann Limousine mit SA-Nummer beim Besuch des französischen Arbeitsministers Daniel Meyer am 25.2.1949 in Saarbrücken. Ausschnitt eines Fotos v. Walter Barbian (http://www.saarlandarchiv-walter-barbian.eu)

 

 

     Ein Horch 8Typ 500 Pullman, Bj. 1930 als Teilnehmer beim Rosen-      montagsumzug 1954 in St. Ingbert.(Foto: Gerd Schulthess, St. Ingbert)

 

Ein weiterer Horch: wahrscheinlich ein Typ 830 mit Achtzylinder-Motor, gebaut Ende der dreißiger Jahre. Die Aufnahme wurde in Ottweiler gemacht, in der Wilhelm-Heinrich-Straße, Ecke Enggass. Der Eingang links im Hintergrund gehörte zu dem damaligen Hotel Haas, rechts ist der Schriftzug Schmidt zu erkennen. Es war damals ein Lebensmittelgeschäft, die Familie hatte den Spitznamen "Schmidte Kloppches".

 

Das Verdeck ist offen, der Wagen mit Blumen geschmückt. Die Menschen haben ihre Sonntagskleider angezogen. Möglicherweise war der Anlass ein Turnerumzug durch die Kleinstadt. Damals waren die Turner unter dem namen "Saargau Blies" in Ottweiler sehr aktiv.

Vielen Dank für Infos zu Ort und Anlass an Armin Flackus. Foto: ARCHIV REDUIT   

 

8) Lloyd Bremen

 

 

Lloyd-Fahrzeuge konnte man im Saarland in der Industrie-Garage kaufen, siehe Anzeige >

 

Die Lloyd Maschinenfabrik in Bremen brachte im Mai 1950 den Kleinwagen LP 300 auf den Markt. Weil andere Materialien zu teuer waren, fertigte man die Karosserie aus Sperrholz, das mit Kunstleder überzogen wurde. Im Volksmund nannte man den Kleinwagen "Leukoplast-Bomber", und bald sagte man: Wer den Tod nicht scheut, fährt Lloyd. Der Wagen wurde von einem 10 PS starken 300 ccm-Zweitakterangetrieben.

(Infos aus wikipedia.)

 

Leider haben wir noch kein Bild von einem Lloyd mit OE-Kennzeichen. Einen im Saarland fotografierten Lloyd aus der BRD sehen Sie oben unter 4) FORD.

      Anzeige der Industrie-Garage, Mainzer Straße 138, von 1952 (Sammlung Torsten Gatzke)       

 

 

9) Mercedes

 

 

Es ist nicht sicher - aber sehr wahrscheinlich -, dass das hier abgebildete Fahrzeug ein Mercedes ist. Es wurde in den ersten Jahren nach dem Krieg dazu verwendet, um das Lehrpersonal zwischen der Universität Nancy und dem neu gegründeten Institut d'Études Supérieures in Homburg zu befördern [1]. Die "SA"-Kennzeichen waren im Saarland von 1945 - 49 gültig, siehe hier.

 

Wir fragten eine Zeitlang auf der Hilfe-Seite nach Marke und Typ dieses PKW und haben verschiedene Vermutungen erhalten: Opel Olympia, Peugeot 201, evtl. 301 mit abmontiertem Kofferraum und zusätzlich angebrachtem Gitter. Am wahrscheinlichsten ist aber die Ansicht, dass es ein Mercedes war, möglicherweise ein Mercedes-Benz 170, Typ W15, oder ein 200er, Typ W21 (Mitteilung von Carsten D. Brinck, Gauting). Karl Presser meint dazu: Ich denke, dass es sich um einen Mercedes 200 W21 oder 230 W143 in der Version "lang" handelt. Das erklärt den scheinbar fehlenden Kofferraum. Statt dessen gab es die klappbare Gepäckbrücke. Dem Auto wurde allerdings an der hinteren Pendelachse übel mitgespielt. Wahrscheinlich wurden die hinteren Federn mangels serienmäßiger Ersatzteile oder zur Erhöhung der möglichen Zuladung durch andere, irgendwie passende ersetzt. Denn so fürchterlich waren die O-Beine der Mercedes Pendelachser ab Werk bei weitem nicht.

[1] Info und Bild aus: Wolfgang Müller. Die Universität des Saarlandes. Impressionen aus über 50 Jahren. Erfurt 2002. Seite 16.

    Mehr über die Gründung der Universität des Saarlandes 1948 finden Sie in unserem Kapitel Universität.

 

Rechts: Ein Mercedes 2 ltr., Baujahr 1935, und sein Besitzer, Nikolaus Gross, Lebach, der ihn 1942 für seine Firma gekauft und als Pritschenwagen umbauen ließ. Foto: Egon Gross, Lebach.

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Die beiden Bilder unten wurden von Armin Flackus, Ottweiler, zur Verfügung gestellt.

 

Das linke Foto zeigt den Mercedes 170 (wahrscheinlich Typ Vb) seines Vaters Willi Flackus (der Herr rechts im Bild).

 

Mit dem Schriftzug "Fahrt ins Glück" wurde der Mercedes 230 seines Großvaters für einen Faschingsumzug in Ottweiler dekoriert. Denselben Wagen zu Kriegszeiten sehen Sie (mit dem Opa) auf der Seite Fahrzeuge mit SAAR-Kennzeichen.

 

 

  

 

Mercedes 170 als Lieferwagen und Limousine

 

Fotos: Werkfoto Karosseriewerke Schreiner und Stadtarchiv Saarlouis

Links ein Mercedes 170 Da Lieferwagen, rechts eine 170er-Limousine. Es ist ein Mercedes-Benz 170V, Typenbezeichnung W136 I [I = römische 1], zu erkennen an den schmalen Hinterkotflügeln; bei späteren Typen waren sie breiter. Dieser Mercedes wurde zwischen 1936 und 1950 gebaut. (Mitteilung von Carsten Brink, Gauting)  Sein Motor hatte wahrscheinlich 1697 ccm bei 38 PS (Info: Mark Lattermann, Waldmohr)

 

Einen interessanten Mercedes Benz 180 aus dem Jahr 1956 als Kranken- und Rettungswagen des Saarländischen Roten Kreuzes (SRK) Saarlouis sehen Sie hier auf der Seite Nutzfahrzeuge 1.

 

 

10) Opel

 

Unten links: Ein Opel Olympia von 1936 mit OE13-Nummer, aufgenommen im Jahr 1954 im Remmesweilerweg in Ottweiler. Der Anlass für den Umzug ist nicht bekannt - Fastnacht.... oder eine Hochzeit, oder gar eine Beerdigung? (Foto: privat, Ottweiler)

 

Bild unten: Ein Opel Kadett, zweitürig, Typ K38. Seine Motorhaube war keine "Alligatorhaube" wie beim Olympia, sondern eine "Flügelhaube" (von beiden Seiten aus zu öffnen). Der Kadett wurde ab 1938 hergestellt. Später wurden die Produktionsbänder als Reparationsleistung in die UdSSR verbracht. Dort wurde der Kadett, nun als "Moskwitsch", bis 1953 nahezu unverändert weitergebaut und bis Belgien und Holland exportiert.

 

Die Opel-Modelle Kadett (Baujahr 1938-40) und Olympia(aus der unmittelbaren Nachkriegszeit) unterscheiden sich optisch nur minimal.

Vermutlich ist das rechts abgebildete Fahrzeug ein Kadett 1938, den man seiner Radkappen beraubt hat, oder sogar die bereits ab Werk vereinfachte Sparversion Kadett Junior. (Vielen Dank an Carsten Brink und Bernd Regenberg für die Infos.)

 

Links unten: Ein Opel 1,3 Liter Typ 1397, 2-türig, gebaut ab 1934. Scheinwerfer und diverse Details sind, wie so oft "verbastelt" worden. Dieser Typ war dem OPEL 6 und dem 2 Liter sehr ähnlich, aber extrem untermotorisiert für die große Karosserie.

Rechts: Ein Opel Olympia 1,3; dieser Typ wurde ab 1935 gebaut.

 

Der 1,3 Liter aus OE 1 (Homburg) am Waldrand. Foto: Sammlung Familie Erbelding

Beim Radrennen "Rund um Rohrbach". Foto Karl Abel

 

Dieser Super 6 wurde bei der saarländischen Polizei eingesetzt.

(Foto: ARCHIV REDUIT)

Ein Super 6 vor der Ill-Garage K. Schloer in Illingen

(Foto: Dr. Simmet).

 

Opel Super 6.  Opel stellte 1937 sein neues Modell Super 6 als Nachfolger des Opel 6 (2 ltr.) auf der Automobil- und Motorrad- Ausstellung in Berlin vor. Es wurde von einem 6-Zylinder-Ottomotor mit 2,5 Liter Hubraum und 55 PS (40 kW) angetrieben. Auf sein separates Fahrgestell konnte man unterschiedliche Aufbauten montieren, und so wurde es als Limousine, Cabrio oder Roadster verkauft.

 

Insgesamt erblickten in nur knapp zwei Jahren 46.453 Super 6 das Licht der Welt. Ende 1938 wurde sein Nachfolger mit demselben Motor als Opel Kapitän herausgebracht. Dieser hatte nun aber eine selbsttragende Karosserie.

 

 

Das Bild links zeigt ein Opel Super 6 Cabrio. Es wurde etwa 1950 am Saarbrücker Hauptbahnhof fotografiert.

 

Ein Opel Super 6, stark modifiziert

 

Dieser Opel eines Rohrbacher Fuhrunternehmers war eine "Promenadenmischung".Die meisten seiner Details sprechen dafür, dass die Basis ein Opel Super 6 Zwei- Türer, Typ 3700 (2. Serie von April bis November 1938) war. Folgende Modifikationen waren im Laufe seines Lebens durchgeführt worden:

  • Zeppelin (Kühlerfigur) vom Olympia
  • Maskenblech vom 1,3/2,0 Ltr.
  • Grillblech vermutlich vom Opel P4
  • Wischer nach oben verlegt

Die Modifikation im Grillbereich lässt einen Frontschaden vermuten, bei dem der originale Zinkdruckgrill (einteilig) zerstört worden sein muss. (Herzlichen Dank für die ausführliche Beschreibung an Rainer Wieler von der Alt-Opel - IG 1972 e.V.)

 

Auf dem Foto oben ist auch der Besitzer dieser "Promenadenmischung" zu sehen: Clemens Roschlock aus Rohrbach. Das Bild wurde etwa 1951 aufgenommen. (Foto: Karl Abel., Rohrbach)

 

 

Opel Olympia

 

Modell 1951-1952 mit großem Heckfenster und, das war neu beim Olympia, mit von außen zugänglichem Kofferraum. Mit seinem 1,5-Liter-Motor und 39 PS erreichte er eine Höchstgeschwindigkeit von 112 km/h.

(Text: Karl Presser)

 

Mit dem rechten Scheinwerfer (Beifahrerseite) scheint etwas nicht zu stimmen... oder ist es nur ein Lichtreflex? Die Motorhaube scheint vorne auf der Fahrerseite leicht "deformiert" zu sein.

(OE2 = Kreis Merzig-Wadern)

(Foto: Sammlung Torsten Gatzke)     

   

 

Opel Kapitän

 

Modelljahr 1954 oder 1955. Mit seinem 6-Zylinder-Motor, 2,5 Litern Hubraum und 68 PS, ab Oktober 1954 sogar 71 PS, lag seine Höchstgeschwindig- keit bei stolzen 138 km/h. Damit war er etwa gleich schnell wie ein Mercedes-Benz Typ 220. Dank seiner Ponton-Karosserie wirkte er aber moderner. Der Opel Kapitän war eine große Reiselimousine seiner Zeit, weich gefedert und mit großem Kofferraum. Mit Erscheinen eines überarbeiteten Modells verschwand nach zwei Jahren seine zwar sehr amerikanisch, aber nicht gerade stilsicher wirkende Front wieder vom Markt. (Text: Karl Presser)

 

Oben: Dieser Kapitän kam beim Besuch des Bundes- präsidenten Dr. Theodor Heuss in Saarbrücken am 26. Januar 1957 zum Einsatz. (Foto: Gerd Schulthess.)

 

 

 

Rechts: Ein Opel Kapitän unter Palmen am Meer in Sainte- Maxime. Er gehörte Freunden des Ministerpräsidenten Johannes Hoffmann, die öfter zusammen mit ihm und seiner Familie in die Ferien nach Südfrankreich fuhren.

 

 

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Einen Opel Admiral aus der Vorkriegszeit sehen Sie auf der Seite Fahrzeuge mit SAAR-Kennzeichen.

   

 

11) Porsche

 

 

 

 

Ein Porsche 356 - mit einer OE-Nummer! Kaum zu glauben, aber auch das gab es im Saarland. Und wem gehörte er? Unser Leser Dieter Cartus aus Sulzbach glaubt, in dem Herrn mit der Zigarette seinen (leider früh verstorbenen) guten Bekannten Hans Korzilius zu erkennen, den späteren Besitzer der Glas- und Porzellan-Großhandelsfirma M. Korzilius in Sulzbach. Da dieser "immer ein Sammler schöner Wagen" war, liegt es nahe, dass ihm auch dieser Porsche gehörte. Die junge Dame links im Bild gehörte übrigens nicht zu ihm, sie war die damalige Freundin, heute Ehefrau des Fotografen Günther Faust. Sie sollte nur "posieren", und gerade in diesem Moment kam der Besitzer zu seinem geparkten Wagen zurück. Das Foto wurde Mitte der 50er Jahre in Altenkessel aufgenommen. Im Hintergrund erkennt man links die Evangelische Kirche und rechts das Gebäude der Ev. Schule Altenkessel-Neudorf, die 1960 abgerissen wurde. - In der Werbeanzeige (links) vom September 1950 kann man nachlesen, dass die Firma Saar-Omnia damals die Porsche-Generalvertretung für Saarland und Frankreich hatte. In der Anzeige (oben rechts) von 1952 teilt die Firma Großklos mit, dass sie die Porsche-Vertretung übernommen hatte. Foto: Günther Faust, Zeitungsanzeigen: Torsten Gatzke

 

Einige Anmerkungen zum Porsche 356 “Vor-A“ (von Karl Presser): Das abgebildete Porsche 356 Coupé stammt aus dem Modelljahr 1954. Es hat noch kein Porsche-Emblem auf dem Haubengriff. Warum das Modell “Knickscheibe“ genannt wird, ist auf dem Foto deutlich zu erkennen. Anders als in den obigen Abbildungen war seine Frontscheibe nicht mehr geteilt. Die Stoßfänger hatten erstmals Hörner. Später erhielt dieser Typ zur besseren Unterscheidung von seinem Nachfolger ab 1955, dem 356 A, die Zusatz-Bezeichnung “Vor-A“. Der 356 wird meist als der erste “echte“ Porsche bezeichnet. Angetrieben wurde er von einem 1,1-Liter-, 1,3-Liter- oder 1,5-Liter-Motor (je nach Ausführung). Die luftgekühlten Leichtmetall-Boxer-Motoren leisteten je nach Hubraum, Kurbelwelle, Vergaserbestückung und Verdichtung zwischen 40 und, im Modell 1500 Super, sogar 70 PS. Neben dem Coupé wurden ein Cabrio und mit der 1,5 Liter Spitzenmotorisierung der extra leichte, offene Speedster gebaut. Die Höchstgeschwindigkeit lag je nach Ausführung zwischen 140 und 175 km/h. Die Fahrzeuge hatten eine Ganzstahlkarosserie mit Kastenrahmen und wurden im Karosseriewerk Reutter in Stuttgart-Zuffenhausen gebaut. Dieses wurde 1963 von Porsche übernommen.

 

 

 

12) Vidal & Sohn -    

 

Tempo     

 

     

 

 

Oscar Vidal gründete 1928 die Firma Vidal & Sohn Tempo-Werk GmbH in Harburg bei Hamburg, um zunächst Dreiräder zu bauen. Diese waren damals sehr gefragt, weil sie bei einem Hubraum von unter 200 ccm ohne Führerschein gefahren werden durften und steuerfrei waren. Trotz ihrer Leichtigkeit und geringen Größe wurden sie als "Lastkraftwagen" zugelassen (siehe oben in dem Kfz-Brief-Ausschnitt). Das Vorderrad wurde von Ein- oder Zwei-Zylinder-Motoren der Ilo-Werke mit 200 bis 600 ccm (7,5 bis 19 PS) über eine Kette angetrieben. Der Pritschen- oder Kastenaufbau konnte äußerst variabel und nach eigenen Wünschen gestaltet werden.

 

Bild oben links: Ein Tempo Dreirad, aufgenommen ca. 1949 in Saarbrücken (OE 5!). Es ist an seinem zweigeteiltem Frontgitter eindeutig als E-Modell zu erkennen und war entweder (je nach Motorisierung) ein E 200 (198 ccm und 7 PS) oder ein E 400 (396 ccm und 12,5 PS). Das E in der Typenbezeichnung steht für Eisenblech, da die Karosserie nun als Ganzstahlaufbau konzipiert war, während das Vorgängermodell D 200 noch eine Stahlblechmotorhaube hatte. Die E-Modelle wurden 1936 und 1937 gebaut und 1938 von den Baureihen A 200 und A 400 abgelöst (siehe Bild unten links!), die ebenfalls über einen Ganzstahlaufbau verfügten.

Foto aus: Karl August Schleiden, Saarbrücken so wie es war 2, Düsseldorf 1980

 

Bild unten: Der Tempo Hanseat der Bruch-Brauerei Saarbrücken als Oldtimer auf dem St. Johanner Markt. Einzelheiten über den Tempo-Hanseat finden Sie in dem Text unter dem Bild. Foto: Lokilech unter GNU-Lizenz für freie Dokumentation (von wikipedia)

 

Links: Das hübsche Fahrzeug mit dem OE 6-Kennzeichen gehörte Leo Crauser (geb. 1927, heute wohnhaft in Friedrichweiler). Er hatte es 1947 für 60.000 Franken in total verrostetem Zustand in Saarbrücken gekauft und zu einem Eiswagen umbauen lassen, denn damals betrieb er einen Eisladen in Differten unter dem Namen "i-Punkt". Foto: Leo Crauser

 

Sein Dreirad war höchstwahrscheinlich ein nach dem Krieg gebauter A 400. Optischer Unterschied der A- zu den E-Modellen waren das jetzt ungeteilte Frontgitter und die senkrechten Lüftungsschlitze an den Haubenseiten im Gegensatz zu den waagerechten Schlitzen der E-Modelle (siehe das Dreirad mit OE 5-Kennzeichen weiter oben!). Die A-Modelle wurden ab 1936 gebaut. Während der A 200 1940 auslief, überstand der A 400 als versorgungswichtiger Einheitstyp nach "Schell-Plan" die Kriegsjahre. Direkt nach Kriegsschluss nahmen die Vidal-Werke in Harburg noch 1945 unter schwierigsten Verhältnissen die Produktion von Dreirädern wieder auf und bauten den A 400 weiter bis 1948.

 

Nachfolger wurde dann der insgesamt modernisierte "Hanseat" (siehe Farbfoto oben), der bis 1956 in Hamburg-Harburg vom Band lief. Danach gingen die Fertigungsanlagen nach Indien und bildeten dort die Basis einer "Volksmotorisierung" mit Dreirädern für alle Zwecke. In vielen indischen Städten war das Standardtaxi bzw. der "Linienbus" ein Dreirad von Bajaj-Tempo. Noch bis in die jüngste Zeit war der indische Hanseat in seiner ursprünglichen Form erhältlich, sogar mit Dieselmotor.

 

Literatur: "Tempo - eine Chronik" von Reinald Schumann, Brilon 1996, und Tempo-Werksveröffentlichungen. - Infos von Bernd Regenberg

 

 

 

 

 

 

13) Volkswagen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

a) Typ 82 - "Kübelwagen"

 

Im 3. Reich wurde ein "Volkswagen", also ein Auto, das sich - ähnlich wie den Volksempfänger - möglichst viele Familien leisten konnten, bereits ab 1938 geplant. Er sollte 990 Reichsmark kosten. Man nannte ihn "KdF-Wagen" (KdF war die nationalsozialistische Organisation "Kraft durch Freude"). Kaufwillige konnten jede Woche eine Sparmarke zu 5 Mark erwerben, bis nach Erreichen der Kaufsumme das Fahrzeug ausgeliefert worden wäre. Aber nach Beginn des Krieges wurde die weitere Entwicklung des Wagens zunächst zugunsten von Fahrzeugen für den militärischen Einsatz gestoppt. Stattdessen entwickelte man nun den Typ 82, im Volksmund "Kübelwagen" genannt, auf der Grundlage des ursprünglich geplanten KdF-Wagens. 1940 begann seine Produktion, und insgesamt wurden über 50.000 Stück davon gebaut.

 

Es war ein Geländewagen in offener Bauweise mit geringer Höhe und nur etwa 550 kg Leergewicht. Sein luftgekühlter Heckmotor leistete 23,5 PS bei 985 ccm Hubraum. Dadurch eignete er sich ideal für militärische Zwecke. Nach dem Krieg wurden intakt gebliebene oder reparaturfähige Kübelwagen privat weiter verwendet. Und so kam es, dass einige davon auch im Saarland zugelassen wurden. Fotos: Familie Falk-Ziebuhr, Saarbrücken

 

 

 

 

 

 

 

Anmerkung von Carsten Brink zu dem oben abgebildeten Fahrzeug:

Die Lochfelge des Ersatzrades gehörte nicht zum Kübelwagen, und die Scheinwerfer waren erheblich älter als das Auto! Der Kübelwagen ließ sich noch lange mit Teilen vom VW-Transporter reparieren. Deshalb war er gut zu unterhalten.

 

Der Kübelwagen im Bild rechts gehörte zur Saarbrücker Brauerei Bruch.

 

In den frühen 50er Jahren war zur Wiedererlangung der Auto-Mobilität eine gehörige Portion an Kreativität gefragt. Der "Kübel" auf den Bildern oben hat, im Gegensatz zu dem im Foto rechts, als Reparaturteile glatte Türen, die es ab Werk nicht gegeben hat. Die Verkleidung der Vorderachse ist ebenfalls das Ergebnis freier Spenglerarbeit. Das Originalteil war gesickt, abgekantet und an den Seiten offen.

 

An dem Fahrzeug im Bild rechts fehlt dieser Schutz komplett. Dafür bekam es nachträglich, der Käfer diente wahrscheinlich als Vorbild, eine von außen zu öffnende Kofferraumhaube, jedoch ohne Reserverad- träger. Serienmäßig war der vordere Stauraum nur von innen her zugänglich.

Text: Karl Presser. Foto: Brauerei Bruch

 

  

Dieser liebevoll restaurierte Kübelwagen gehört heute Wolfgang Linnenberger, Alsenz

 

Der VW Typ 82 Kübelwagen erhielt übrigens seinen Namen nicht aufgrund seiner Form. Auch Vorgängermodelle (z.B. Horch) hießen bei der Wehrmacht "Kübelwagen", wobei sich der Ausdruck auf die Form der Sitzschalen bezog. Solche hatte der Typ 82 zwar nicht mehr, aber man kann sagen, Kübelwagen war eher eine Art Einstufung, so wie man heute z.B. eine bestimmte Art von Fahrzeugen als SUV bezeichnet. (Anmerkung von Jörg Meyer, Merchweiler)

 

 

 

b) VW Käfer

 

Bereits 1938 begann der Bau des Volkswagenwerks in Fallersleben (heute ein Stadtteil von Wolfsburg). Im Krieg wurden dort zunächst Militärfahrzeuge (hauptsächlich Kübelwagen) hergestellt (siehe oben unter a ). Erst 1945 konnte man mit der serienmäßigen Produktion des Käfers beginnen, sie belief sich im ersten Jahr auf knapp 1800 Exemplare. Die beiden Käfer-Fotos unten sind aus den Alben der Familie Falk-Ziebuhr, Saarbrücken.

 

- Der "Brezel-Käfer" im Bild rechts hatte noch die heute fast unbekannte Original-Stoßstange mit Sicke.

 

Foto: Archiv Reduit; vielen Dank an Carsten Brink für einige Hinweise zur Entwicklung des VW Käfers

 

 

 

 

     Bilder oben: Auf der Moselfähre

      Foto: Pascal Lamotte Dudweiler

Diese ersten VW-Käfer wurden an die Besatzungsmächte und die Post ausgeliefert. Ab 1946 konnten sich (für 5000 RM mit Bezugsschein) auch Privatleute einen kaufen. 1950 erhielt er werksintern die Bezeichnung "Typ 1". Von den frühen 50er- Jahren an wurde er mit großem Erfolg auch nach Amerika verkauft, wo man ihn liebevoll "beetle" oder "bug" ("Käfer") nannte. Erst ab Mitte der 60er-Jahre hat VW ihn auch in der Werbung als Käfer bezeichnet. Im Bild oben ist ein "Export"-Modell mit Chromrahmen an der Frontscheibe und passender Stoßstange zu sehen.

 

 

 

Im Bild oben links kann man erkennen, dass es bei dieser frühen Ausführung noch keine Ausstellfenster in den Türen gab, dafür aber Luftklappen unten an der Seite zwischen Tür und Kotflügel. Diese wurden vom 6. Januar 1951 an eingebaut. Da sie nie ganz dicht schlossen, nannte man sie auch "Rheuma-klappen". Bei der Einführung des dreieckigen Ausstellfensters in den Türen (am 1. Oktober 1952) verschwanden dann die Lüftungsklappen.

 

Die ersten Käfer waren Fahrzeuge des Typs 11, der auch im Saarland gefahren wurde. Sein Leergewicht betrug 750 kg, und sein luftgekühlter Vierzylinder- Boxermotor im Heck hatte anfangs einen Hubraum von 1131 cm³. Er erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h bei einer Leistung von 25 PS (dies entspricht etwa 18 kW).

 

Bis März 1953 wurde der Käfer mit dem berühmten geteilten Rückfenster gebaut, das als "Brezelfenster" bekannt wurde. VW musste zunächst auf diese Lösung mit zwei kleineren geraden Scheiben zurückgreifen, weil die Glasindustrie zu dieser Zeit noch nicht in der Lage war, eine gebogene Scheibe herzustellen, wie sie für die leicht gewölbte Heckpartie des Käfers nötig gewesen wäre. Nachdem dies aber machbar geworden war, wurde der VW mit einteiligem Fenster ausgeliefert (siehe Bild unten rechts). Diese Käfer nannte der Volksmund wegen der Form des Fensters anfangs "Ovali". Man konnte das neue durchgehende Heckfenster im Zubehörhandel damals auch als Nachrüstungssatz kaufen. Ab 1957 lieferte VW die Fahrzeuge mit dem großen Heckfenster aus. Manchmal wandeln Liebhaber ihre Käfer aus nostalgischen Gründen mit Hilfe von Umbausätzen in "Brezelkäfer" um.

(Dieser Text enthält Infos von Wolfgang Linnenberger, Karl Presser und aus Wikipedia.)

 Foto (etwa 1953): Doris Schiffler; aufgewachsen in Ludweiler-Warndt; sie lebt jetzt in Freiburg. Das Kennzeichen des Bretzelkäfers endete auf OE 10.

 

 

Zwei spätere Modelle mit durchgehendem Rückfenster. Links: An den Käfer gelehnt der (inzwischen verstorbene) Besitzer Adolf Hilt, Mitinhaber des Möbelgeschäftes Gatzke & Hilt, Ludweiler. (Foto: Torsten Gatzke) -  Rechts: Ein Käfer parkt gegenüber einer VW-Garage.

 

 

 

Kfz-Brief eines seltenen `"Brezelkäfers":  

 

Wir erhielten von Wolfgang Linnenberger aus Alsenz eine Kopie des deutschen Pappbriefes von einem VW Käfer, der am 5. Juni 1950 erstmals auf die Oberpostdirektion Saarbrücken zugelassen worden war, und zwar mit dem Kennzeichen 7764 OE5.


Es handelt sich dabei um ein Exportmodell. Das Saarland war für VW ja Ausland. Der Fahrzeugbrief enthält deshalb (im linken Teil) einen Freigabestempel des zuständigen französischen Zolls. Da nach wie vor deutsches Straßenverkehrsrecht galt, konnte das von VW ausgestellte deutsche Dokument beibehalten werden. Die an die POST-SAAR gelieferte Export-Ausführung war ab Werk rund 20% teurer als das in der Bunderepublik für Behördenzwecke normalerweise
beschaffte Standardfahrzeug. Hinzu kam der zu entrichtende Import-Zoll.


Im Jahr 1950 wurde der Export-Käfer serienmäßig erstmals mit einer hydraulischen Bremsanlage ausgeliefert, wogegen das Standardmodell mit Seilzugbremsen ausgerüstet war. Darüber hinaus gab es für den Export ein elfenbeinfarbenes Zweispeichen-Lenkrad, während der Fahrt verstellbare Vordersitze und leicht kurvig ausgeschnittene Seitenscheiben, die für eine zugfreie Belüftung sorgen sollten.


Der 1200 Kubikzentimeter große Motor leistete 24 PS und erlaubte eine Höchstgeschwindigkeit von 105 km/h. 1957 erhielt das Fahrzeug das Behördenkennzeichen der Bundespost BP 22-058 und wurde im Februar 1961 ausgesondert und verkauft. Spätere Besitzer bauten einen stärkeren Motor mit einer Leistung von 30 PS ein. Stilllegung und Freigabe zur Verschrottung erfolgten 1973.

 

 

c) Eigenbau-VW-"Unikum"

 

 

Das Fahrzeug ist auf einem VW-Fahrgestell aufgebaut, der stolze Erbauer zeigt es ja mit dem VW- Emblem deutlich an. Die ungewöhnlichen Radkappen sollen wohl die Radnaben der VW- Vorderachse verdecken. Das Fehlen jeglicher Kühllufteinlässe an der Wagenfront ist typisch für ein Fahrzeug mit Heckmotor. Außerdem deutet die geteilte Haubenklappe auf die Idee eines vorderen Kofferraums hin. Da nur rund zwei Prozent der bis Kriegsende gebauten VW-Fahrzeuge Limousinen waren, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein Kübelwagen-Fahrgestell (siehe oben unter a). Damals hätte wohl kein Saarländer eine KdF- Limousine "geschlachtet". Die Türen stammen vom Renault 4CV, die Scheinwerfer sind eine Anleihe vom Panhard Dyna X. Der Rest ist einem kreativen Blechkünstler zu verdanken. 

Weiß jemand etwas über das abgebildete Auto? Wem gehörte es, wer hat es gebaut? (> Kontakt)

Foto: Roland Münch; Einschätzung von Karl Presser

 

 

14) Wanderer

 

 

Das Bild des Cabrio mit Stoffdach wurde etwa 1955 aufgenommen. Als wir es erstmals auf unserer Hilfe!-Seite vorstellten, tippte ein Leser zunächst auf einen DKW F 8 Meisterklasse. Jürgen Dippe konnte aber anhand mehrerer Merkmale eindeutig nachweisen, dass es kein DKW, sondern ein Wanderer ist. Er scheibt:

 

Er wirkt schon auf dem Bild erheblich voluminöser und stattlicher als ein DKW. Es gibt übrigens eine Gemeinsamkeit der Marken: Beide kamen zu dieser Zeit aus dem Hause Auto-Union. Die Auto-Sparte von Wanderer in Chemnitz, die als Fahrradfabrik gegründet worden war, wurde 1932 von Auto-Union übernommen.

 

Auf diesem Foto ist ein W21 (oder 22) Cabrio Bauj. 1933-34 zu sehen, mit 6-Zylindermotor 1,7 (bzw 2) Liter, 35 (bzw. 40) PS. Mitteilung von Michel Pesquet, Bordeaux. Foto: Sammlung Reiner Schwarz, Dudweiler

 

 

 

 


 

 

II) Ausländische Hersteller

 

a) Italienische Fahrzeuge

 

Alfa Romeo 1900 T I

 

Im Juli 1956 kaufte die Firma Karosseriebau Schreiner, Saarbrücken, von der französischen Alfa Romeo-Vertretung in Paris einen Alfa Romeo 1900 T I. Es war kein Neuwagen, der Kaufpreis betrug 1,3 Millionen Franken (umgerechnet etwa 6000 Euro). Zum Vergleich: Ein neuer Renault 4CV kostete im Jahr 1951 ganze 465.000 Franken (das waren

 

 

 

umgerechnet gut 4000 DM). - Die Bilder unten zeigen einen weiteren Alfa; er war in der Stadt Saarbrücken (OE 25) zugelassen. Die Beule am hinteren rechten Kotflügel hatte er aber wohl erst einige Zeit nach dem Kauf erhalten. Neben ihm steht unverkennbar ein Peugeot 203.

 

Alfa Romeo 1900 T I

 

 

 

Blick auf das Heck mit den zierlichen, aber markanten Rückleuchten

Fotos: Das Farbfoto oben ist aus wikipedia. Es ist gemeinfrei; Autor: Luc106. Die beiden anderen Fotos. Sammlung Ferdinand Kleineick.

 

b) US-amerikanische Fahrzeuge

 

Auch in Saarbrücken wurden schon in den 50er-Jahren amerikanische Wagen angeboten (siehe rechts).

 

Interessant bei dieser Anzeige ist das Angebot an die Kunden, persönlich den "nicht hohen" Benzinverbrauch der amerikanischen Modelle zu testen.

 

Die Firma Peter Klein befand sich damals in der Mainzer Str. 142, dort, wo heute das Autohaus Scherer (früher Grossklos) ist.

 

Aber auch andere Firmen verkauften US- Fabrikate, z.B.

 

Hugo Geppert, Brauerstraße 20-24,

 

Saar-Automobile GmbH (Hauptsitz in der Mainzer Straße 125-127, später Simca-Hochgarage),

 

Kochte und Rech (Arndtstr. 21- 25).

 

Die oben abgebildete Anzeige der Firma Peter Klein erschien am 14. September 1949 in der Saarbrücker Zeitung. Offensichtlich weckte der Autohändler damit im wahrsten Sinne des Wortes die "Neugier" einiger wohlhabender Anleger. Er konnte aber die Nachfrage nach Neuwagen aus US-amerikanischer Produktion leider nicht befriedigen, sondern nur gebrauchte Amis liefern. Wohl deshalb schob er am 8. Oktober 1949 folgende Anzeige hinterher:  (Zeitungsannoncen von 1949: Sammlung Torsten Gatzke)

        

 

Eine andere bekannte Saarbrücker Autohandlung war in den 50er Jahren die Firma Auto-Hippchen. Sie war General-Vertreter für Dodge, Willys-Kaiser, Alfa-Romeo und Lambretta. Die schicken Töchter der Familie Hippchen besuchten die Ursulinenschule und wurden häufig am allseits beliebten, zentralen Pennäler-Treff an der Endstation der Rothenbühl-Straßenbahn kurz vor der Dudweiler Brücke (heute Wilhelm-Heinrich-Brücke) nach der Schule werbewirksam mit den exotischen Karossen abgeholt.

(Zeitzeugen-Bericht von Geert Flammersfeld, damals Saarbrücken; lebt heute in den USA)

 

Fabrikate (nach Herstellern sortiert):

 

Buick

 

 

Der saarländische Ministerpräsident Johannes Hoffmann (JoHo) soll privat einen Buick gefahren haben.

 

Es war wahrscheinlich ein Super 50 Estate Wagon von 1952.

 

Mehr zu diesem in Südfrankreich aufgenommenen Foto können Sie hier auf der Seite über JoHo lesen.

 

Technische Daten zu dem Fahrzeug:

 

Motor 4,3 Liter, 129 PS; 140 km/h Spitzengeschwindigkeit.

 

CadillacSeries 75

 

Generation III

 

Diese Limousine gehörte zum Fuhrpark der Armaturen- und Maschinenfabrik Theodor Jansen GmbH, Rohrbach. Die Firma hatte etwa 600 Mitarbeiter, und es wird berichtet, dass Jansen sehr sozial eingestellt und deshalb bei seinen Mitarbeitern sehr beliebt war.

 

 

Der 5,7-ltr.-V8-Motor des Cadillac (Baujahr 1946) leistete 150 PS. Das Foto mit den beiden Jansen-Fahrern hat Karl Abel aus Rohrbach zur Verfügung gestellt.

 

 

Chevrolet

 

 

Ein CHEVROLET MASTER mit 6-Zylinder-Motor, Baujahr 1935.

 

Das Fahrzeug wurde, nicht ungewöhnlich für die Zeit nach dem Krieg, mit einem Holzaufbau versehen.

 

In dieser Ausführung fuhr er ab etwa 1949 in St. Wendel mit dem pol. Kennzeichen 413 - OE 8.

 

Foto: Bernd Naumann, St. Wendel

 

Chrysler Windsor (gebaut von 1946 - 48)

 

 

 

 

Diesen Sechszylinder Chrysler Windsor fuhr Horst Fey, einer der drei Brüder, denen nach dem Tod ihres Vaters die Firma Carl Fey, Sägewerk und Holzhandlung, Gersweiler Straße 36 - 40 in Saarbrücken gehörte (nach 1959 war die Firma in Güdingen). Horst Fey (1930-2012) hatte Verwandtschaft in Düppenweiler. Die Bilder sind etwa 1952 und 1956 vor deren Haus bzw. auf dem Weg zum Litermont entstanden. Warum das Auto zwei verschiedene Nummernschilder hat, ist nicht bekannt. Fotos und Infos: Karl Rudi Wilhelm, Düppenweiler

 

Der abgebildete Chrysler Windsor gehört zur ersten Generation von Nachkriegsfahrzeugen des Herstellers. Sie basierten auf bereits während des Krieges vorgestellten Modellen. Die Karosserieform war für die damalige Zeit modern und ansprechend. Es gab mehrere Ausstattungs-, Karosserie- und Motorvarianten. Die Fahrzeuge hatten einen Kastenrahmen, vorne Einzelradaufhängung und eine hintere Starrachse. Die Sechszylindermotoren mit stehenden Ventilen leisteten 116 PS (SAE) bei einem Hubraum von 4,1 Litern. Ausgerüstet mit einem halbautomatischen Getriebe erreichte das Fahrzeug eine Höchstgeschwindigkeit 145 km/h. (Karl Presser)

 

Kaiser Henry J (USA)

 

Henry J. Kaiser und Joseph W. Frazer bauten ab 1946 revolutionäre Pkw der Marken Kaiser und Frazer in Willow Run (Michigan, USA). Ab 1950 wurde auch ein Kleinwagen gebaut, nämlich der hier gezeigte Kaiser Henry J. (Foto privat, Igb.)

 

 

Der Schriftzug auf der Motorhaube lautet "Henry J". Wem das hier gezeigte Fahrzeug gehörte, wissen wir leider nicht. Der kleine "Kaiser" hatte einen 4-Zylinder-Motor, 2199 ccm Hubraum und 69 PS und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h. Er wurde von 1950 bis 1953 gebaut. Kaiser-Frazer-Fahrzeuge wurden von der S.I.V.A. (Société d'Importation de Véhicules Automobiles) in Paris XIIIe aus den USA nach Frankreich importiert und kamen auf diesem Weg auch zur Kaiser-Vertetung Hugo Geppert in Saarbrücken. (Diese hatte übrigens laut Telefonbucheintrag von 1955 auch die Generalvertretung für Willème LKW im Saarland.) Zeitungsannonce von 1951: Sammlung Torsten Gatzke

 

Studebaker Flight Hawk

 

 

 

Der amerikanische Autobauer Studebaker-Packard Corporation stellte u.a. den Typ Studebaker Flight Hawk her, das Einstiegsmodell der Hawk-Serie. Es war ein zweitüriges Coupé mit durchgehenden Sitzbänken vorne und hinten. Der Fahrzeugtyp wurde nur im Jahr 1956 gebaut. Es wurde von einem 3,0 Liter-Reihensechszylinder-Motor mit einer Leistung von 102 PS angetrieben und mit Hilfe eines Dreiganggetriebes mit Overdrive geschaltet. Es war weiß lackiert und die Sitze waren mit rotem Leder bezogen.

 

Sein Besitzer war Paul Kniebe, der damals zuerst in Völklingen wohnte, später in Saarbrücken. Er kaufte das Coupé im Jahr 1956 bei der Firma Kochte & Rech (Europagarage) in Saarbrücken. Es wurde zunächst mit dem Kennzeichen 3941-OE 25 zugelassen und erhielt später die Nummer SB-A 9098.

 

Für größere oder spezielle Reparaturen musste das Fahrzeug nach Luxemburg, Brüssel oder Zürich gebracht werden, oder man musste von dort Ersatzteile beschaffen. 1965/66 ereilte das Coupé auf der Autobahn A6 oberhalb der Bischmisheimer Talbrücke ein Motorschaden. Und so endete es auf einem Schrottplatz, der an der Höckerlinie in Saarbrücken-St. Arnual lag.

 

Studebaker-Fotos: Sammlung Robert Kniebe, Saarbrücken

Text: Robert Kniebe

            

 

           Der Studebaker Flight Hawk der Familie Kniebe, 1958

 

 

Die Generalvertretung für Studebaker hatte Saar-Automobile GmbH mit Hauptsitz in der Mainzer-Straße 125-127, später SIMCA-Hochgarage. Möglicherweise hatten sie in der Arndtstraße 29 (siehe Anzeige links), neben der Peugeot-Generalvertretung Kochte und Rech (Arndtstr. 21-25) Räume angemietet.

 

Vor dem Krieg hatte die Firma Albert Häfner in der Dudweilerstraße 73 die Studebaker-Vertretung. Da sie auch noch nach dem Krieg existierte, ist zu vermuten, dass sie ihre früheren Kontakte weiterhin nutzte und Studebaker-Fahrzeuge verkaufte. Mitteilung von Torsten Gatzke

 


 

 

Wenn Sie, verehrte Leser, noch private Fotos von Autos oder Motorrädern mit SA- oder OE-Kennzeichen besitzen, würden wir uns freuen, wenn Sie sie uns zur Veröffentlichung auf dieser Webseite zur Verfügung stellen wollten (ich würde mir nur eine Kopie davon machen). Bitte rufen Sie mich an oder senden Sie mir eine e-Mail (Nummer und Adresse finden Sie auf der Seite Kontakt). 

 


 

 

> zum Abschnitt PKW - französische Fabrikate (Renault, Peugeot, Citroën usw.)

 

Motorräder und Motorroller finden Sie auf der Seite Motorräder.

 

 

Inhalt des Kapitels VERKEHR:

a) Wiederaufbau / Autofahren im Saarst.

b) Die Kfz-Kennzeichen des Saarlandes

c) Was bedeutete das "OE"?

d) PKW: französische Fabrikate

Extraseiten:  Renault 4 CV - Citroën 2CV - Traction Avant

e) PKW: deutsche u. ausländische Marken

f ) Motorräder und Motorroller

g) Fahrzeuge mit "SAAR"-Kennzeichen

h) Nutzfahrzeuge:  LKW 1, LKW 2,  Kombis, Sonderfahrzeuge, Omnibusse, Straßenbahn, Obusse, Eisenbahn, Feuerwehr, Fliegen, Schiffe

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> Ausführliche Übersichts-Seite des Kapitels VERKEHR     

 

 

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