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Die saarländischen Franken-Münzen

 

 

 


 

Erläuterungen über die Verwendung des Französischen Franc als Währung im Saarland finden Sie auf unserer Seite Saar-Geld.

 

Auf der nachfolgenden Seite lesen Sie alles über die > Saar-Mark-Scheine.

 


 

Hier beschreiben wir die vier saarländischen Münzen in französischer Frankenwährung aus numismatischer Sicht. Sie trugen deutsche Aufschriften und das Saarlandwappen, und sie wurden in den Jahren 1954 und 1955 in der Pariser Münze geprägt; erstmalig am 17. November 1954.

 

Diese Münzen werden manchmal umgangssprachlich als "Saarfranken" bezeichnet. Aber bitte beachten: Sie waren zwar nur im Saarland gültig und trugen eine deutsche Aufschrift und das Wappen des Saarlandes, aber sie bezogen sich auf die französische Frankenwährung und stellten somit keine "eigene saarländische Währung" dar, wie manchmal vermutet oder behauptet wird (siehe z.B. hier).

 

(Dagegen kann man die nur drei Monate gültige Saar-Mark von 1947 als "saarländische Währung" bezeichnen. Mehr darüber auf unserer Seite über die Saar-Mark.)

 

 

 

(Fotografien der Münzen: Rainer Freyer )                                             

 

 

 

Numismatische Details zu den vier saarländischen Franken-Münzen

 

 

Nummer im Jäger-Katalog

Wert

Präge-

Jahr

Ø mm

Gewicht

Rückseite

Material

Auflage

"Essai"-

Auflage

Gold-

Abschläge

J 801

 10 Franken

1954

20

3g

Saar-Wappen zwischen Industrieanlage und Förderturm

AL 85, Cu 15

11.000.000

1.100

--

J 802

 20 Franken

1954

23,8

4g

AL 85, Cu 15

12.950.000

1.100

50

J 803

 50 Franken

1954

27

8g

AL 85, Cu 15

  5.300.000

1.100

--

J 804

100 Franken

1955

24

6g

Saar-Wappen in

Ornamentkranz

Cu 75, Ni  25

11.000.000

3

50

 

 

 

 

 

 

 

Erläuterungen hierzu  ^ siehe weiter    

unten (unter Probeabschläge)

 

 

Die drei niedrigeren Werte hatten einen glatten Rand, der geriffelte Rand der 100-Fr.-Münze bestand aus 166 Kerben.

Die saarländischen Münzen entsprachen in Legierung, Feingehalt, Durchmesser und Gewicht genau den französischen Münzen des jeweils selben Wertes.

 

Als Münzmeisterzeichen trugen die Münzen auf der Rückseite (die 100er Münze auf der Vorderseite) unten links ein Füllhorn (als Zeichen des Direktors der Pariser Münze) und rechts einen Flügel (Zeichen des dortigen Hauptgraveurmeisters Pierre Turin aus Sucy-en-Brie, der die Prägestempel für die Münzen hergestellt hat).

 

Der heutige Sammlerwert eines Satzes dieser Münzen lag z.B. 2008 bei etwa 30 bis 60 Euro (je nach Erhaltungsgrad).

 


 

 

Probeabschläge der 10-, 20- und 50-Fr.-Münzen mit dem Zusatz "Essai"

 

 

Es gab auch eine "Essai"-Ausgabe (Versuchsabschläge) von den ersten drei Werten (10, 20, 50 Franken). Dabei war jeweils unter dem Landesnamen "Saarland" das Wort "Essai" eingeprägt, die Vorderseite blieb unverändert. Die Auflage betrug je 1.100 Stück, die Münzen befanden sich satzweise in einem Plastikrahmen mit der Beschriftung "Monnaie de Paris" (Pariser Münze). Die Sätze werden heute auf Auktionen und unter Sammlern mit 150 bis 250 Euro gehandelt.

 

 

        

 

(Die Fotos der Essai-Münzen haben wir mit freundlicher Genehmigung der Website www.saivenumismatique.com entnommen.)

 

 

Probeabschlag der 100-Fr-Münze

 

Erst im Jahr 2007 wurde bekannt, dass es auch von dem 100-Fr-Wert Probeabschläge gab, allerdings wahrscheinlich nicht mehr als drei Stück!  In dem nachfolgend wiedergegebenen Zeitschriftenartikel wird erläutert, dass sie sich von den normalen Umlaufmünzen nur auf der Rückseite (Bildseite mit dem Wappen) unterscheiden, und zwar in der Länge der Trennbalken zwischen den Buchstaben.

(Hinweis: Der in dem Artikel verwendete Fachausdruck "unediert" bedeutet: "nicht offiziell in Umlauf gebracht".)

 

 

 

Quelle: Helmut Kahnt in Münzen & Papiergeld (jetzt Münzen & Sammeln)

Heft 05/2007, Verlage Battenberg-Gietl, Regenstauf -  www.gietl-verlag.de

  


 

 

 

Abschläge der 20- und 100-Franken-Münzen in echtem Gold

 

 

Von den Werten zu 20 und 100 Franken wurden auch je 50 Abschläge in 900er Gold als Probeabschlag herausgegeben. Das Wort "ESSAI" (Versuch) ist bei dem Wert zu 20 Fr. auf der Rückseite unter dem Wort "SAARLAND", bei der 100er auf der Vorderseite über dem Wert (100) eingeprägt. Der Durchmesser der Münzen entspricht etwa demjenigen der Umlaufmünzen. Das Gewicht der 20-Fr-Münze in Gold beträgt 9,72 Gramm und das der 100-Fr.-Münze ca. 11,4 Gramm. Damit wiegen sie knapp doppelt so viel wie die jeweilige Umlaufmünze.

 

In einem Münzenkatalog von 2008 wurde der Sammlerwert mit etwa 1100 Euro für das Paar angegeben. Allerdings wurde im Sommer 2014 bei einer Auktion des Auktionshauses R. Künker (siehe unten) der Schätzpreis für eine einzelne 100-Fr.-Münze (in der Erhaltung "fast Stempelglanz"), auf 2000 Euro beziffert. Der Meistbietende erhielt den Zuschlag bei 3.400 €. - In einer anderen Auktion (V. Gadoury) wurde 2008 alleine die 20er-Münze in Gold zu einem Ausrufpreis von 2.800 € angeboten, und im Juli 2016 konnte man eine solche Münze von einem Anbieter aus Lille zum Mindestgebot von 6.710 € auf ebay bekommen... (siehe unsere Seite AKTUELL vom 12. Juli 2016; das Angebot endete im Januar 2017; ob die Münzen damals verkauft wurden, ist uns allerdings nicht bekannt).

 

Wir zeigen die obigen Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Fa. Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG (http://www.kuenker.de). Urheber der Bilder: Lübke & Wiedemann KG, Stuttgart. - Vielen Dank an Stefan Rabel für den Hinweis auf die Abbildungen der Münzen im Künker-Auktionskatalog.

 

 


 

 

 

Wer hat die Vorlagen zu den saarländischen Franken-Münzen gezeichnet?

 

 

In Münzkatalogen wird als Entwerfer der saarländischen Münzen Prof. Theo Siegle, Saarbrücken genannt. Dieser war von 1946 bis 1961 Lehrer für Bildhauerei an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken. Für die Herstellung der Prägestempel soll Pierre Turin, Sucy-en-Brie, verantwortlich gewesen sein.

 

Auf zeitgenössischen Fotos des saarländischen Fotografen Walter Barbian sieht man einen Grafiker, der offensichtlich an dem Entwurf der Münzen arbeitet. Es ist der saarländische Maler Bruno Koppelkamm (gest. 1984), der zusammen mit Roland Stigulinszky und Bob Strauch von 1948 bis 1953 die satirische Zeitschrift Tintenfisch gezeichnet und herausgegeben hatte. Koppelkamm war als hervorragender Schriftenzeichner bekannt. Er produzierte auch Grafiken für Werbung und Verpackungen, z.B. von Tabakwaren der Firma Jyldis in Saarlouis. Auf dem Foto rechts sieht man Plakate für "Halbe Fünf"- und "Puck"-Zigaretten an der Wand hängen. Koppelkamm war übrigens ein Schwager des Entwerfers Theo Siegle. Daher liegt die Vermutung nahe, dass Prof. Theo Siegle und Bruno Koppelkamm gemeinsam an Entwurf und Erstellung der saarländischen Franken-Münzen gearbeitet haben. Wahrscheinlich hat Siegle die Bildmotive entworfen, und Koppelkamm hat sie typografisch umgesetzt.

 

 

  

Bruno Koppelkamm beim Zeichnen der Saar-Franken-Münzen. Fotos: Walter Barbian (http:///www.saarlandarchiv-walter-barbian.eu)

 


 

 

Erläuterungen über die Verwendung des französischen Franken als Währung im Saarland finden Sie auf der Seite Saar-Geld.

 

Hier geht's zu den Saar-Mark-Scheinen  /  zu den Bezugsscheinen (Lebensmittelkarten, Primes de régularité)

 

 


Diese Seite wurde begonnen im Jahr 2008 und zuletzt bearbeitet am 6.7.2019

 

 

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