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Saarländische Produkte  

 

             und wie dafür geworben wurde           

 

              Mehr über Valan unten im Abschnitt F)



 

In diesem Kapitel berichten wir von saarländischen Produkten wie Valan, Lasso, Becker-Bier, Landsieg, Maggi, Sigella usw.

Es ist noch nicht abgeschlossen und wird fortlaufend erweitert. - Inhalt dieser Seite:


A) Getränke   1) Erfrischungsgetränke

 

 

Wer etwas auf sich hielt, trank Perrier, die einfacheren Leute kauften Rilchinger (Bild rechts), und die Maladen bekamen Vichy, Vittel oder Evian. Diese Wässer waren alle in Glas- flaschen abgefüllt.

< Etwas ganz Besonderes, weil teuer, war Orangina: "Boisson gazifiée, à la pulpe d´orange, sans colorant" (kohlensäurehaltiges Getränk mit dem Fruchtfleisch der Apfelsine; ohne Farbstoff). Wer wusste damals schon, dass Orangina ursprünglich aus Algerien kam! Es wurde aber später auch in Frankreich hergestellt und abgefüllt. Typisch war die bauchige Flasche mit runzliger Oberfläche, die an eine Orange erinnern sollte.

a) Für die Kinder und andere Nicht-Alkohol-Trinker gab es Jora aus der Mariannen-Quelle in Blieskastel oder ASS und CIO von Nebgen in Kirkel (ab 1954 auch in Saarbrücken), und außerdem Sano: Das war eine gelbe Orangenlimonade, hergestellt von der Sanofabrik Richard Schneider in Tholey. Sie wurde dort in kleine Flaschen mit 0,2 oder 0,25 l Inhalt abgefüllt. (Infos zu Sano von Helmut Barth, Dudw. & Claudia E. Schmitt, Eisweiler)

 

b) Bluna  und  V3

 

Die Brauerei Becker in St. Ingbert stellte anfangs eine eigene Limonade unter dem Namen Herva her. Sie konnte nicht erfolgreich vermarktet werden, denn aufgrund des Zuckermangels in den 40er-Jahren musste man Süßstoffe als Süßungsmittel dafür verwenden. Als die Brauerei 1954 für vier Jahre die Exklusivrechte im Saarland an der Herstellung, Verkorkung und Vermarktung der bundesdeutschen Bluna-Limonade erhielt, verpflichtete sie sich dazu, ihre eigene Marke Herva etwas im Hintergrund laufen zu lassen; diese wurde damals nur in der Geschmacks-Richtung Orange produziert und kam geschmacklich nicht an Bluna heran.

Nachdem die Becker-Brauerei 1954 die Donner-Brauerei Saarlouis übernommen hatte, begann sie auch mit der Produktion einer neuen Vorzugslimonade aus drei Früchten, ohne Farbzusätze und ohne künstliche Süßstoffe, und nannte sie V 3. Damit wurde die Produktion von Bluna im Saarland (siehe oben!) wieder beendet - es war nur ein kurzes Gastspiel. - Es gab damals im Saarland auch eine "Becker-Cola".

c) knorke

Konorke
Das Bild oben wurde in einem der Abfüll- betriebe von knorke aufgenommen.

knorke war ein Erfrischungsgetränk, das der in den 50er-Jahren gegründete saarländische Mineralwasser-Industrie-Verband "IGESA" (Interessengemeinschaft des Getränkegewerbes im Saarland) als Standardgetränk entwickelt hatte. Über 15 Betriebe gehörten ihm als genossenschaftliche Mitglieder an. Er lieferte die Grundstoffe dafür als fertigen Sirup an die ihm angeschlossenen Abfüll-Betriebe; seine Fabrikation unterstand ihrer ständigen Kontrolle. Den besonderen Geschmack verdankte knorke dem Gehalt von Ingwer, welchem eine "günstige Wirkung auf den Magen" zugesprochen wurde. "knorke" hatte laut Werbung "keine Einwirkung auf Herz oder Nerven". Anfangs wurden täglich über

100 000 Flaschen davon produziert. (Quelle: SZ vom  27. Mai 1953)

Das Wort "knorke" bedeutet (lt. Duden) im Berlinerischen "fein, tadellos". Möglicherweise haben die Hersteller im Saarland es deshalb als Namen für ihr Getränk ausgewählt.

Bild links:

Ein weiteres Getränk wurde in der Limonaden-Fabrik Scheidt in Schmelz hergestellt und unter dem Namen JANA vermarktet.

2) Biere:

 

Saarländische Biere in der Saarstaatzeit:

 Aufzählung in der Reihenfolge wie auf diesem Bild >

  von links oben nach rechts unten:

 

  Saarfürst (Merzig)

   St. Wendeler Bier (Gebr. Paqué) St. Wendel)

    Becker-Bier (St. Ingbert) siehe ganz unten im Abschnitt L

     Grosswald (Eiweiler)  

      Donner-Bräu (Saarlouis)

       Schäfer (Dirmingen) 

        Schlossbräu (Neunkirchen)

         Gross (Riegelsberg)

          Bruch (G.A. Bruch, Saarbrücken)

           Karlsberg (Homburg)

            Neufang-Jaenisch (Saarbrücken) (Neufang-Favorit)

             Ottweiler Bier

 

 

3) Weine:  Rotweine und Weißweine

 

Typisch waren in den Kneipen die Elsässer Rebsortenweine. Es waren keine saarländischen Produkte, aber sie unterlagen einer "original saarländischen" Abfüllung in Literflaschen (wie Bier). Aus ihnen wurde meist Riesling und Pinot geschenkt.

 

Und dann gab es noch, gewissermaßen als Reste-Verwertung,den unvergleichlichen Edelzwicker. Nur an Omas Geburtstag leistete man sich pappsüßen Moselwein. Die Original- abfüllung glaubte man an den 0,75 Liter-Flaschen zu erkennen. Rotweine kamen meist aus Algerien (siehe auch auf unserer Seite EDEKA unter c 2). An hohen Feiertagen gab es Bordeaux und Côtes du Rhône.

 

B) Margarine

                                                                          

Beim Margarine-Kauf konnte man im Saarland zwischen zwei großen Marken wählen: 1) Landsieg und 2) Astra (siehe unten!). Viele Leute behaupteten aber, die deutsche Sanella oder Rama seien viel besser gewesen. Wer sich deshalb lieber mit bundesdeutscher Margarine versorgen wollte, musste diese allerdings "schmuggeln" (siehe unsere Seite Die ungeliebte Grenze!), denn in saarländischen Geschäften gab es sie vor dem Tag X (1959) nicht zu kaufen.

 

Margarine füllten die Hersteller an der Saar zum Verkauf in Pressstoff- Wannen ab (siehe Foto); deshalb nannten die Saarländer sie auch Biddchesbudder. Das "Biddche" für Landsieg-Margarine war richtig groß! Es hatte folgende Abmessungen: Länge 33 cm, Breite 28 cm, Höhe 13 cm. Zur Entnahme der Margarine aus den Wannen zum Verkauf in den Geschäften verwendete man praktische hölzerne Abstecher (siehe Bild rechts).

Foto & Infos zum "Biddche": Bernadette Reger aus dem Saarland, jetzt Flensburg

 

Man konnte Margarine aber auch in Würfel abgepackt kaufen; der Preis war dann allerdings höher. Eingefleischte Anhänger der losen Ware behaupteten, diese habe einen anderen Geschmack. (In der Bundesrepublik war übrigens schon damals gemäß der deutschen Margarine- Verordnung die Abgabe von Margarine in verpackten Würfeln vorgeschrieben.)

1) Landsieg - Margarine

 

 

 

 

Hergestellt wurde die Landsieg- Margarine von der Firma Gebr. Fauser. Deren Stammwerk war das Fauser Vitaquell-Werk in Hamburg, welches zwei Niederlassungen im Saarland hatte, nämlich die Produktionsstätten Margarinewerk Saar (Gebr. Fauser Vitaquell Werke G.m.b.H., Großhandel in Speiseölen und Speisefetten aller Art), in Sulzbach, Ladestraße 1 (am Güterbahnhof), und in St. Ingbert, Auf der Teufelsinsel 1 - 3  (siehe Foto links von Paul Hartmann).

 

Ein bekannter Werbespruch für diese Margarine war:

 

"Landsiech - mir wisse, was gudd is!"

 

Ihn haben im Radio (u.a.) Gerdi und Fritz Weissenbach häufig in ihrer 11-Uhr-Sendung "Aller- hand für Stadt und Land" propa- giert.

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Das "Margarinewerk Saar"  wurde 1974 geschlossen.

   

Auch in Frankreich konnte man die Landsieg-Margarine aus Sulzbach kaufen. Dort wurde sie von der Margarinerie Fauser Frères S.A.R.L. als "Margarine de la Sarre" unter dem Namen Caro Bleu vertrieben. Und auch hier lachte das Landsieg-Mädchen vom Etikett (siehe Bild rechts!). 

 

Mehr zur Geschichte der Landsieg finden Sie auf: https://www.vitaquell.de/    unternehmen/geschichte/

 

< Bild links: Fauser-Logo 1959

 2) Astra-Margarine...

 

   

... war im Saarland ebenfalls sehr beliebt. Sie war aber kein saarlän- disches, sondern ein französisches Produkt und wurde hergestellt von der Astra Société Paris. Das Auslieferungs-Lager befand sich in Saarbrücken, Hagenauer Straße 1. Die Bilder zeigen Astra-Werbungen aus saarländischen Zeitungen in den 50er-Jahren.



 

C) Gebäck und Kaffee


1) Salzgebäck:

 

STIXI von Arthur Baustert, Püttlingen

 

Der Bäckermeister und Wirt Peter Baustert gründete etwa 1920 in der Marktstraße 1 in Püttlingen eine Bretzel- und Teigwarenfabrik. Sein

Sohn Arthur produzierte später ebenfalls in Püttlingen in einer Fabrik namens "Freiburger Bretzelfabrik Arthur Baustert" die so genannten "Bausterts Bretzeln". Sie waren die Vorläuferder noch heute unter dem Markennamen STIXI bekannten hellbraunen Salzstangen.

 

1979 wurde die Firma in "Arthur Baustert GmbH" umbenannt und ihre Produktionsstelle von Püttlingen nach Ensdorf verlagert. 1987 wandelte man das Unternehmen als "Stixi AG" in eine Aktiengesellschaft um; ihre Aktien wurden an der Deutschen Börse gehandelt.

(Foto: Historisches Museum Saarbrücken)

 Anfangs verkaufte man die STIXIs nur in einer durchsichtigen Cellophan-Verpackung, später auch in Blechdosen (siehe Bild oben). In ihnen bot man zwei verschiedene Sorten an, und zwar ohne bzw. mit Käse ("au fromage"). Gemäß der Aufschrift auf den Dosen waren die STIXIs "knusprig und delikat" - auf Französisch: "croquant, croustillant, délicat" und in Englisch "crispy, crusty, tasty". Unterhalb des Deckels liest man die Aufforderung "Bitte stets verschlossen halten".

STIXIs sind hellbraun und 15 cm lang; ihr Durch-messer beträgt 4 mm. Die Oberfläche ist mit grobem Steinsalz bestreut.

 

Salzstangen nennen die Saarländer auch heute noch "STIXIs", obwohl sie inzwischen auch von anderen Firmen hergestellt werden. Und wer einmal anfängt, sie zu knabbern, kann nur schwer wieder damit aufhören...  Im Jahr 1996 wurden die Produktionsanlagen im Saarland geschlossen und das Rezept zusammen mit dem Namen "STIXI" an die norddeutsche Firma Adolf Vogeley verkauft.

 

Das Bild zeigt junge Frauen beim Verpacken der Stixis. (Bild aus: Das SAARLAND, Zeitschrift der 50er-Jahre)

  

 

2) Süßgebäck:

 

Neben den STIXIs gehörte auch süßes Gebäck zu den nicht alltäglichen Genüssen. Während manche Bäcker und Konditoren nur vor Weihnachten "Plätzjer" eigener Herstellung im Angebot hatten, gab es Fertiggebäck aus der Fabrik das ganze Jahr über im Lebensmittel- und Feinkostladen. Bekannte Marken waren Biscuits GONDOLO und l'Alsacienne. Beide Firmen hatten ihren Sitz in Frankreichs Keksstadt Maisons-Alfort (südöstlich von Paris). Sie stellten ihr Gebäck in vielen Varianten her. Da es empfindlich gegen Feuchtigkeit war, wurde es in großen, meist rechteckigen Blechdosen an die Einzelhändler geliefert. Dort konnte man sie lose nach Gewicht kaufen. (Infos:: Karl Presser)


Anmerkung von R. Freyer: Bei uns zu Hause gab es in der damaligen Zeit natürlich noch kein gekauftes Gebäck. Nur in der Weihnachtszeit beglückte uns unsere Mutter mit Plätzchen, aber die hatte natürlich das Christkind gebacken! Manchmal durften wir miterleben, wie Mutti ihm beim Backen half...


3) Kaffee aus Saarbrücken

Wildb.

a) Wildberger-Kaffee ist von der Firma Gebr. Wildberger, Lebensmittelhandel und Kaffee-Großrösterei in der Bahnhofstraße 29 in Saarbrücken 3 hergestellt worden.

 

b) Obenauer-Kaffee:  1954 wurde die Kaffeerösterei der Firma F. Obenauer GmbH in der St. Arnualer Straße 9-13 in Betrieb genommen.

 

D) Bonbons (Gutzjer), Harzschmier und andere Brotaufstriche, Puddingpulver, Pralinen, Eis

1) Becco-Bonbons (bzw. -Gutzjer) kamen aus Eckbolsheim im Elsass.

 

Die Firma bestand noch bis 1997 (rechts: das Logo der Becco-Fabrik).

2) Berschmannsgutzjer:  

 

Anis-/Fenchel-Bonbons, sie sahen in Form und Farbe einem Kohlenbrikett ähnlich und trugen, erhaben auf der Oberseite, das Symbol der Bergleute: Schlägel und Eisen.

     

      

          

3) Fauser Negerlein:  Brotaufstrich mit Schokolade von der Herstellerfirma der Landsieg-Margarine (siehe oben unter B1)

- heute hätte man diesem leckeren Brotaufstrich sicher einen anderen Namen gegeben...(ohne "Neger")!

 

4) Lolly - Produkte

 

Die Lolly-Werke Erich Kolb in Fenne stellten her:

 

a) Fenner Harz

 

auch "Harzschmier" genannt. Er wird aus Zückerrübenstücken gepresst und schmeckt herrlich süß, z.B. als Brotbelag. Es gibt ihn heute noch - im Saarland ist er sogar - wie früher - unter dem alten Namen "Fenner Harz" zu haben, während er im übrigen Deutschland meist als "Grafschafter Goldsaft" verkauft wird (siehe auch im übernächsten Absatz!).

 

Zur Geschichte des`'Fenner Harz':

Schon zum Ende des 19. Jahrhunderts stellte eine Marmelade- und Sauerkrautfabrik auf dem Fenner Hof den ersten Fenner Harz her. Etwa 1905 übernahmen Erich und Waldemar Kolb die Fabrik und produzierten dort Süßwaren und Genußmittel aller Art, unter anderem Lolly Gutzjer (siehe unten im Abschnitt b) und Fenner Harz. Zum Ende der 50er-Jahre beschäftigten sie fast 300 Menschen und produzierten täglich rund 100 Zentner Süßwaren und Genußmittel.

 

1970 übernahm die Storck-Gruppe die Lolly Werke Erich Kolb KG. 1972 legte sie das Werk in Fenne still und verlagerte die Produktion nach Westfalen. Seitdem wird dort der Fenner Harz in der "Grafschafter Krautfabrik Josef Schmitz KG" in Meckenheim hergestellt.

 

 

b) Lolly-Gutzjer und Hustenbonbons:

 

 

Lollys waren neben dem Fenner Harz das bekannteste Produkt der Lolly-Werke Kolb. Die Karamell-Bonbons wurden in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen hergestellt (z.B. "Schokolade") und lose in großen Tüten an die Läden geliefert, wo man sie stückweise verkaufte. Aufgrund ungewollter Nebenwirkungen (sie klebten so schön an den Zähnen!) wurden sie im Volksmund auch "Plombezieher" genannt.

     

 

         Die Lolly-Werke fertigten auch Spezialsorten von Bonbons, zum Beispiel

         Hustenbonbons (siehe die beiden Bilder oben).   

            (Freistempler oben links: Uwe Grewelding; beide Fotos rechts: Torsten Gatzke)

5) Puddingpulver

 

 

"Ulli"-Pudding war ein weiteres Produkt der Lolly-Werke. Das Puddingpulver enthielt als wesentliche Bestandteile Stärkemehl sowie Geschmacks- und Lebensmittelfarbstoffe. Neben den klassischen Geschmacksrichtungen Vanille und Schokolade gab es weitere wie etwa Himbeere. Für die Zubereitung des Puddings wurde ein Beutel Ulli-Puddingpulver mit einem halben Liter kochender Milch aufgekocht. Nachdem die Masse erstarrt war, ließ man sie abkühlen  (nach einer Info von Karl Presser).    

Ein Pudding eines anderen Herstellers war  Bruch's Pudding:

 

Es gab ihn in sechs verschiedenen Geschmacksrichtungen

(siehe unterste Zeile im Bild rechts).

 

(Anzeige aus der Saarbrücker Zeitung vom November 1949)

 

6) Pralinen

 

kamen u.a. aus der

 

Schokoladenfabrik Poser in Bous

 

Die Bouser Firma Poser stellte in den 50er-Jahren Schokolade her. Später verkaufte sie die Fabrik an die Aachener Monheim-Gruppe, aus der 1986 die Ludwig Schokolade hervorging - benannt nach dem Unternehmer und Kunstmäzen Peter Ludwig, der in den Monheim-Clan eingeheiratet hatte.

 

Das linke Bild zeigt ein Fließband, an dem in der Fabrik schon in frühen Jahren die Pralinen in Handarbeit verpackt wurden.

 

Auf dem rechten Bild sehen wir, wie damals mit Hilfe von zwei Lokomotiven in der Fabrik Dampf erzeugt wurde, den man bei der Herstellung benötigte.

Fotos: Firma Poser, 50er-Jahre

 

Auch in den EDEKA-Läden konnte man seiner Lust

auf Süßigkeiten nachgehen.

 

Die meisten Leckereien wurden dort unter dem

Namen "Rita" angeboten:

 

      Traubenzucker

      (siehe Bild rechts in den gelben Packungen)

      Bonbons

      Schokolade

      Pralinen

      und Fein-Gebäck

 

(Mehr über die EDEKA und ihre Läden finden Sie

auf unserer Seite über die EDEKA.)

7) Speiseeis

a) Das gute MIKO-Eis kam aus Frankreich; es war damals dort Marktführer und wurde auch im Saarland gerne geschleckt.     

 

b) Die Saarländer liebten aber auch ihr "POLAR Eis am Stiel" von Mischo aus Saarbrücken - siehe Werbeanzeige  (danke an Karl Presser!).

 

  


E) Speisewürzen und Speiseöl

 

 1) Senf

 

Im Saarland verwendete man damals gerne die im eigenen Land hergestellten Senf-Produkte:

 

a) Dr. Hammer-Senf. Er wurde in der Bühlerstraße18 in Güdingen in einem dort ansässigen Tochterunternehmen des Stammwerks der Firma Dr. Hammer & Co. (Mannheim-Waldhof) hergestellt. Schwerpunkt der Produktion in Güdingen waren Mayonnaise und deren Anwendungen, wie z.B. eingelegte Heringe und Fleischsalat; später stellte man dort schwerpunktmäßig Fettbrät her.

 

b) In Saarbrücken produzierte die Fa. Koplitz & Co. in der Dudweiler Straße 151 neben Gurkenkonserven, Majonnaise-Erzeugnissen, Fisch-Produkten und Sauerkraut auch Senf.

 

c) Die Saarlouiser "Senf- und Sauerkrautfabrik C. Gräff" befand sich in Wallerfangen.  

 

d) Die Senf-Fabrik Walter Martin stellte in Güdingen ihren "Ideal-Senf" her - siehe Anzeige >

 

e) Für den Amora-Senf aus der französischen Stadt Dijon ("Amora - la moutarde de Dijon") war der Generalvertreter während der Saarstaatzeit in der Saarbrücker Deutschherrenstraße ansässig. Später wurde Senf der Marke "Amora" auch im Saarland hergestellt, und zwar in Dudweiler zwischen der Sulzbachtalstraße und der Sudstraße, und auch in St. Ingbert.

 

 

       

  2) Speise-Öl:      

 

Die Saarländer(innen)   

 

 verwendeten am liebsten    

 

  das französische Pflanzenöl     

 

namens Lesieur-Öl     

       

(Huile Lesieur)    

 

 

oder MELFOR  >    

    

 

 

     

 

 

3) MAGGI-Würze und MAGGI-Suppen

 

MAGGI ist aus der saarländischen Küche nicht wegzudenken, aber es ist nicht etwa ein Produkt unseres Landes. 1884 brachte der Schweizer Julius Maggi das erste nahrhafte Mehl aus Leguminosen (das sind eiweißhaltige Hülsenfrüchte) auf den Markt, mit dem er 1886 eine kochfertige Suppe und schließlich auch die MAGGI Würze herstellte. 1897 wurde die MAGGI GmbH gegründet, sie ist heute eine Tochtergesellschaft der Nestlé Deutschland AG mit Sitz in Frankfurt am Main.

 

Das MAGGI-Aroma ist dem Geschmack des Liebstöckels sehr ähnlich. Deshalb wird oft vermutet, MAGGI enthalte Liebstöckel. Dieses wird im Volksmund deshalb manchmal "MAGGI-Kraut" genannt, und dieser Name wurde sogar in einige Lexika aufgenommen. Es wird aber nicht für die Herstellung der MAGGI-Würze verwendet. Diese wird dagegen aus biologisch aufgeschlossenem pflanzlichem Eiweiß erzeugt, dem noch Hefeextrakte, Glutamat, Salz und Wasser hinzugefügt werden.

1947 feierte MAGGI seinen 50. Geburtstag und schloss sich mit dem Schweizer Unternehmen Nestlé zur Nestlé Alimentana zusammen. In der Wirtschaftswunderzeit brachte MAGGI viele weitere Produkte auf den Markt, die zum Teil auch im Saarland verkauft wurden (und auch heute immer noch werden).

 

In Deutschland wird die Marke von der MAGGI GmbH, einer Tochtergesellschaft der Nestlé AG, vertrieben. Ihr Stammwerk ist in Singen ansässig.

 

In den 50er-Jahren befand sich die saarländische MAGGI-Niederlassung in der Saarbrücker Schillerstraße 20 [so hieß die heutige Bismarckstraße von 1945 bis 1955 - siehe in der Tabelle im unteren Teil unserer Seite Straßennamen!]. Sie vertrieb auch MAGGI-Fertigsuppen in Päckchen (Bild rechts) sowie Nestlé-Schokolade und Nestlé-Kondenzmilch in Dosen und Tuben.

Zu Maggi siehe auch auf unserer Mundart-Seite im Abschnitt 3) unter "Maggi-Schdobbe"!

F) Putz- und Waschmittel

1) Schuhcrèmes, Bohnerwachse und Herdputz

 

a) Erdal (Schuhcrème, Bild rechts), Waxa und Kwak (Bohnerwachse), sowie Ena-Blitz (Herdputz)

wurden hergestellt von der Erdal-Fabrik Mühlen und Co. GmbH, Völklingen, Hofstattstraße 178, und

Wilack Schuhcrème von der Reiners KG Lisdorf.

 

b) Bohnerwachs fest und flüssig:  Fa. Joh. Henkes, Dudweiler


   


c) Grolin Schuhcrème und Grolin Bohnerwachs in Tuben fabrizierte die Firma Nikolaus Groß in Lebach, Saarbrücker Straße 7:

Sie vertrieb diese Produkte zunächst unter dem Namen Nigro. Nach einem Protest der Fa.Nigrin in Göppingen wegen der Namens- ähnlichkeit wählte sie den neuen Namen Grolin.

 

Die Firma Groß stellte auch Streuwachs für Tanzböden her.

Es bestand aus Sägemehl, das mit Bohnerwachs versetzt war.

Karl Presser erinnert sich daran, dass die tanzwütigen Jugendlichen im Saarland es damals als "Sambaflocken" bezeichneten (in anderen Gegenden Deutschlands sagte man auch "Walzerflocken" dazu).

 

Das Foto zeigt die Renault Fourgonnette 300 kg der Firma Nikolaus Groß, Lebach, mit der Aufschrift "Grolin". (Foto: Egon Gross, Lebach)

d) Reinosan, WILACK und

Kisina >>>

 

In seiner "chemisch-pharmazeutischen u. kosmetischen Fabrik KG" stellte der Apotheker Carl Reiners in Lisdorf u.a. einen "Möbel-Balsam" namens Reinosan her, eine Schuhcreme, die er als WILACK vertrieb und ein "Edelbohnerwachs" unter dem Namen KISINA.

Dieses...

e) Pico und Bello  (Bilder oben)

Ludwig Knobloch produzierte in seiner chemischen Fabrik in Wellesweiler, Eisenbahnstraße 41, eine Schuhcr?me unter

dem Namen Pico und ein Hartwachs namens Bello.

 

f) Sigella Quick (Foto unten) war ein Edelhartwachs; wurde

aber so nicht im Saarland produziert, sondern von SIDOL in Köln.

Die SIDOL-WERKE Siegel & Co stellten in Köln Reinigungs- und Pflegeprodukte der Marke Sigella her. Im Saarland wurden SIDOL-Erzeugnisse von der chemischen Fabrik CHEMICO in Saarbrücken, Gersweilerstraße, produziert.

 

2) Seifen und Waschmittel     

a) Seifenfabrik Kirchner  

 

 

Der Seifenhersteller C. Kirchner in Saarbrücken, Dudweilerstraße betrieb zwei Parfümerien in der Bahnhofstraße und am St. Johanner Markt.

Er hatte bereits in den 30er-Jahren die Seifen- und Glycerin- fabrik C. Hartung in der Mainzer Straße 274 erworben.

 

Daraus wurden später die   

 

Tip-Werke Hartung. >

   

Dort stellte Dr. Peter Kirchner ab 1950 unter anderem das

 Waschmittel Hexim her ... >

 

...und das Geschirrspülmittel

Hartex - sowie

 natürlich Valan:

 

     

 

 

             Das Bild links zeigt junge Frauen bei den Tip-Werken

             Hartung an der Verpackungsmaschine für Valan

 

    Fotos: Historisches Museum Saarbrücken      

 

b) Die Firma Gebr. Wagner

 

produzierte in Merzig ein Wasch-mittel und vertrieb es unter dem Namen Cora:

 

 

Gebr. Wagner stellten auch Seife her und brachten sie

unter dem Namen STERNLICHT in den Handel:

 

Lesieur stellte nicht nur das bekannte Speiseöl her, sondern auch Seife. Diese war fürs Wäschewaschen gedacht, und man konnte sie auch zur Körper- und Händepflege verwenden. Und sie war "sparsam im Verbrauch" - was damals natürlich noch äußerst wichtig war!

Im Saarland wurde sie mit deutscher

Aufschrift als Lesieur-Seife verkauft und in Frankreich unter dem Namen

PERSAVON (linge et toilette) vertrieben. 

      Fotos: Günter Hesler und Michael Rech

 

   

 


  

Dieser Bildausschnitt

gewährt uns einen Blick ins Waschmittelregal des GOTTLIEB-SB-Ladens in der Saarbrücker Viktoriastraße.

 

 

Das Foto wurde gegen Ende der 50er-Jahre aufgenommen. Wir sehen außer einigen saarländischen Marken wie Hartex (aus den TIP-Werken C. Hartung in Saarbrücken) in der Hauptsache schon Produkte deutscher Hersteller: Lux, Rei, Fewa oder Persil. Es gab bei uns damals auch SUNIL zu kaufen (von Unilever - es ist auf diesem Foto nicht zu sehen).

 

 

(Das ganze Bild und alles über die Gottlieb-Lebensmittel-Filialbetriebe finden Sie auf unserer Seite L. Gottlieb.)

 

 

 

Ab 1957 konnte man

im Saarland auch wieder

bundesdeutsche Produkte kaufen:

 

      

G) Produkte rund ums Auto

 

 

 

Zu Beginn diese Reihe zeigen wir das Kühler- Frostschutzmittel Glysantin,

das Autopoliermittel Rexine von Erdal,

Motorenöle von zwei Herstellern

und eine Wellblech-Garage der Firma Jurisch in Saarbrücken.

 

 

 

 

 

 

(Rechts: zwei Anzeigen aus der Sammlung von Torsten Gatzke, Völklingen)

 

 

 

 

Die Französisch-Saarländische Petroleum GmbH  (F.S.P.)

 

war in Saarbrücken angesiedelt (An der Römerbrücke 12) und vertrieb Motorenöl unter dem Namen "Europa". Diese Einbereichsöle waren typischerweise geeignet für den Sommerbetrieb von Kraftfahrzeugmotoren der damaligen Zeit.

 

Sie wurden in vier "Zähigkeitsabstufungen" von 'leicht' über 'mittel' und 'schwer' bis 'sehr schwer' angeboten (siehe im linken Bild). Diese "Viskositätsklassen" waren bereits 1911 von der amerikanischen "Society of Automotive Engineers" (SAE) festgelegt worden.

 

Anm.: Mit der Bezeichnung Zähigkeitsabstufungen (die man heute nur wohl noch im Stahlbereich verwendet) wollte die F.S.P. möglicherweise den damals bei uns noch nicht so geläufigen Fachbegriff 'Viskositätsklasse' und die aus dem Amerikanischen stammende Abkürzg. 'SAE' vermeiden.

 

(Techn. Infos: Karl Presser;  Fotos: Armin Leinenbach; danke auch an Mike Prinz).  Bild unten: Screenshot aus einem Film der MCW-Motorsport-Historiker St. Wendel

Auch bei den Motorradrennen in St. Wendel (mehr darüber auf unserer Seite > Motorradsport) war die Französisch-Saarlän-dische Petroleum G.m.b.H. mit ihren Tankwagen zur Stelle, um die Fahrer mit Schmier- und Treibstoffen zu versorgen:

 

.

Von der Firma  wurde unter

dem Namen KA-GO ein weiteres Motorenöl hergestellt und vertrieben:

 

                                                       (Foto:Giovanni Domani)

 

Eine Wellblech-Garage

 

der Firma

 

E. Jurisch GmbH

 

Saarbrücken

 

 

für den Garten oder Vorgarten.

 

 

Sie sollte laut Anzeigen-Text

weniger als 100.000 frs. kosten

 

(das entsprach damals

etwa 850 DM).

 

H) Glühlampen und Leuchtstoffröhren

 

 

Erwin Diehl und Leo Frank betrieben eine Glühlampenfabrik mit dem Namen "Westlicht Diehl und Frank OHG" unter der Anschrift `Am Torhaus 54´ in Saarbrücken. Das Bild rechts außen ist dort am 21. Januar 1952 entstanden. Foto: Walter Barbian ?)

 

 

Ein weiterer Glühlampen-Hersteller mit Sitz in Saarbrücken war die "FRASAL" - Franco-Saarländische Glühlampen-GmbH (später AG), Ende der 40er-Jahre am Eschbergerweg 18, später Mainzer Straße 176. Die Fertigung erfolgte in Illingen.

   

 

Der Lampenhersteller Mazda war damals sehr erfolgreich mit einem neuen Produkt, das in den 50er-Jahren eingeführt wurde, nämlich der Leuchtstoffröhre, die er seitdem (und bis heute) unter dem Namen "Mazdafluor" vertreibt. Der Volksmund nennt diese Leuchten, die es inzwischen auch von anderen Herstellern gibt, fälschlicherweise gerne "Neonröhren". Leuchtstoffe wurden von Supralux in Eppelborn vertrieben (siehe Bild links).- Die Vertretung für Mazda-Glühlampen war damals in der Johannisstraße 25 in Saarbrücken ansässig.

 

 

Das Bild rechts zeigt einige Pendelleuchten mit Leuchtstoffröhren, die in der Gottlieb-Filiale am Stummdenkmal in Neunkirchen (mehr dazu auf unserer Seite über Gottlieb!) an der Decke hingen.

 

I) Schallplatten und Zubehör  

 

Bild rechts: Polydor-Schallplatten wurden an der Saar ebenso vertrieben wie andere Labels aus der Bundesrepublik und aus Frankreich. Die Polydor-Verkaufsstelle befand sich in der Mainzer Straße 139 in Saar- brücken. - (Mehr zu Polydor siehe hier weiter unten!)  Foto: Paul Hartmann ?

 

Der praktische Schallplattenreiniger, den man auf dem Bild sieht, wurde auch im Saarland angeboten (ob er hier auch fabriziert wurde, ist uns nicht bekannt). Verkauft hat sie dort - wohl en gros - laut Saarland-Adressbuch 1955 eine Helene Mertes, St.-Josef-Straße 13, Saarbrücken. - Im Saarstaat wurden aber auch Schallplatten hergestellt:

 

In der Saarländischen Kondensatorenfabrik GmbH gab es eine "Abteilung Schallplatten", in der schon in den 50er-Jahren Schall-platten gepresst wurden. Später, in den 60er- und 70er-Jahren, hat man dort u.a. zahlreiche frühere Reden von bekannten Nazi-Persönlichkeiten auf Schallplatten herausgebracht.

Die Kondensatorenfabrik war zunächst in Saarbrücken Am Ludwigsberg 34 ansässig und später in St. Ingbert Im Schiffelland 6. Sie hatte auch eine Niederlassung in Brebach.

Unten: Schallplattenherstellung (links) und Qualitätsprüfung in der Saarländischen Kondensatorenfabrik, Abtlg. Schallplatten, ca. 1953:

 

  

Diese beiden Bilder hat der Fotograf Walter Barbian aufgenommen.               

Die Deutsche Polydor stellte unseres Wissens im Saarland zwar keine Schallplatten her, betrieb hier aber eine eigene saarländische Verkaufsstelle. Sie befand sich in der Mainzer Straße 139 in Saarbrücken. Polydor gab für das Saarland auch einen eigenen Katalog heraus (siehe Bild links; es zeigt die Ausgabe vom Herbst 1955).

 

Man sieht dort, oben unter dem Polydor-Katalog, einen Kassenzettel des Radio-Hauses RA-TO-LA herausragen. Dieses befand sich in Saarbrücken, Bahnhofstraße 50; sein Inhaber war Hubert Jüttner.

 

Der Wagen im Bild unten gehörte zum Klanggerätezug der Polydor; hier im Einsatz bei einem Motorradrennen in St. Wendel in den 50ern. Klang- gerätezüge transportierten Ausrüstungen zur elektrischen Schallaufnahme und -wiedergabe für Großveranstaltungen in Gebäuden und im Freien (in der Bundesrepublik war u.a. die Fa. Dietz-Radio aus Hanau damit befasst).

 

       

Berichte über Besuche von Schallplattenstars aus der Bundesrepublik im Saarland finden Sie auf der Seite Starbesuche.

J) Weitere Produkte verschiedener Art

 

Taschenlampen-Batterien

 

wurden im Saarland nicht hergestellt, deshalb benutzten wir meist dieses französische Produkt:

 

Pile Wonder

Werbeslogan:               

 

"verbraucht sich nur, wenn man sie benutzt"; bei uns hieß es in der Werbung: "verbraucht sich nicht beim Lagern".

(Foto: Alf van Beem [CC0], from Wikimedia Commons https://goo.gl/images/arXvWY)                   

 

 

Radio- und Fernseh-Geräte aus saarländischer Fertigung:

 

In unserem Kapitel "Radio und TV" finden Sie auf der Seite "Radio- und Fernsehgeräte" alle bekannten Radio- und TV-Geräte, die zwischen 1946 und 1959 im Saarland hergestellt wurden.

 

 

Tabakerzeugnisse:

 

Die Tabakfabriken Eilebrecht, Fuchs, Jyldis u.a. produzierten Zigaretten der Marken Lasso, Pilot, Türkis, Puck, Halbe Fünf, Sultan, Roth-Füchsel usw. > siehe dazu unsere Seiten  Das saarländische Tabak- u. Zündwarenmonopol  sowie

                                                                        Tabak- und Zigarettenfabriken und ihre Marken  

 

Es folgt eine kleine Aufstellung weiterer typischer Produkte von damals:

 

Essig:  Melfor, hergestellt in St. Ingbert

 

Fliesen, Sanitärkeramik, Geschirr und Kristallwaren:  Villeroy & Boch in Mettlach, Merzig und Wadgassen

 

Öfen und Herde: GOMA in Mariahütte und Bartz-Werke in Dillingen

K) Bekannde kloore Werbesprüch von sellemools

Zum Bekleidungshaus Walter:   

 

- Auf dem Sterbebette sprach ein Alter:

                 "... und mein Totenhemd sei nur von Walter!"

(mitgeteilt von Ernst Becker)              

 

- Selbst der Bergmann vorn am Stoß trägt von Walter eine Hos

(der "Stoß" war der Arbeitsplatz unter Tage - erinnert von Torsten Gatzke, Ludweiler)              

 

- Selbst der Papst im Vatikan hat ein Hemd von Walter an!

(mitgeteilt von Jürgen Wirtz)              

 

Wer kennt noch mehr kloore Werbesprüche von sellemols?

 

Karl Presser gibt schon mal eine kleine Auswahl:

 

Wahrscheinlich einer der kürzesten, aber auch bekanntesten Sprüche war: AliBeBi  (Am liebschde Becker Bier).

Ihn pflegten z.B. die Weissenbachs in ihrer Morgensendung regelmäßig einzustreuen.

 

In Dillingen betrieben die Gebrüder Kockler eine Teigwarenfabrik, die sie TEIKO nannten; sie texteten:

- Willst Du Nudeln gut und fein, müssen sie von TEIKO sein.

 

Weitere Werbesprüche:

- Bist du in Völklingen, dann denk...  an das Kaufhaus Ostrolenk!  (Ostrolenk war ein bekanntes Bekleidungshaus in Völklingen.)

 

Jemand hat uns den folgenden etwas "anrüchigen" Spruch geschickt, an den er sich aus der Saarstaatzeit erinnert:

- "Hast du Landsieg auf der Stulle, kannst du knüppeln wie ein Bulle!" - (Mehr zu Landsieg siehe oben unter B) Margarine!)


   

L) Bier der Saar:  zur Bierbrauerei Becker St. Ingbert  (andere Biersorten siehe oben im Abschnitt A2)

(Brauereifahrzeuge sehen Sie auf unserer Seite Nutzfahrzeuge unter 2) Brauereien)

 

Kleiner Zusatz zu Becker-Bier:

(siehe oben unter 2) Biere)

 

 

Die Brauerei warb damals für "Becker Bier in Flaschen"; offensichtlich war damals wohl nicht jedes Bier als Flaschenbier erhältlich. (Dietrich Arbenz)

 

Hier eine Geschichte über eine originelle Werbe-Idee der Becker-Brauerei, die uns Karl-Heinz Braun aus Merzig erzählte:

 

Ich will Ihnen berichten, was ich als Kind selbst erlebt habe. Auf der Saarmesse 1950 zeigte die Brauerei Becker zum ersten Male einen großen Reklameballon in Form eines Becker-Bier-Kruges. Anschließend erfreute er im Sommer lange Zeit auf der Wiese zur Auffahrt der Brauerei die St. Ingberter Bevölkerung - siehe Bild unten! - bis er eines Tages bei windigem Wetter an die Stromleitung eines gegenüberliegenden Hauses geriet. Das Halteseil schmolz durch und der Ballon verschwand in den Himmel.

 

Ich konnte das gut beobachten, da wir damals in dem Haus an der Kurve der Auffahrt zur Brauerei wohnten. Als er nach Aussetzung einer Belohnung gefunden wurde, hatte er viel von seiner Pracht eingebüßt. Er wurde nicht mehr lange gezeigt, denn man hatte einige hässliche Ausbesserungen an seiner Hülle anbringen müssen.

 

Wolfgang Linnenberger kann sich noch an eine Folienschallplatte erinnern, die im Centralkino in St. Wendel immer als Werbung für saarländisches Bier abgespielt wurde. Sie hatte 78 Upm und flog später jahrelang in seiner Familie zu Hause herum.

 

Der Gesangstext lautete ungefähr so:



Es ist bekannt und es ist klar
wer klug ist, trinkt jetzt Bier der Saar
zu tragen in bequemer Tasche
nimm mit nach Haus die große Flasche!


 

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Ein Lied über Becker-Bier können Sie sich hier anhören:

 

Becker-Bier-Lied von H.J.Hering  

 

(nach dem Klicken bitte evtl. einige Sekunden gedulden!)


 


 

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M) Erinnern Sie sich an diese Marken???

 

 

 

Die zehn hier gezeigten Streichholzschachteln tragen Nachdruck-Etiketten und stammen aus einem Päckchen des Historischen Museums im Saarbrücker Schloss, das man dort heute noch (2015) am Eingang kaufen kann.

 

 

Fast sämtliche Streichholz-Etiketten, die die Saarländische Zündholzfabrik während der Zeit des autonomen Saarlandes herausgegeben hat, können Sie in der umfassenden Sammlung von Wolfgang Brauer sehen, die wir auf unserer Seite  Die Saarländische Zündholzfabrik zeigen. (W. Brauer ist Phillumenist, d. h.: Sammler von Streichholzetiketten.)

 


 

N)  Verschiedene bekannte saarländische Grafiker  befassten sich auch mit Werbung:

 

Roland Stigulinszky, Ludwig "Louis" Ring, Fritz Ludwig Schmidt, Bruno Koppelkamm, Horst Rehm, Bob Strauch...  

 

Über Louis Ring finden Sie auf Saar-Nostalgie  eine Seite mit seinen Aktivitäten (u.a. für die Saarmesse), von Fritz Ludwig Schmidt können Sie zahlreiche Bergwerks-Bilder auf der Seite über die Saargruben sehen, und auf verschiedenen Seiten der Saar-Nostalgie finden Sie auch Karikaturen aus dem Tintenfisch, der von saarländischen Grafikern gestaltet und herausgegeben wurde.

 


Diese Seite wurde begonnen am 3. August 2008 und zuletzt bearbeitet am 27.4.2021

                

 

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